Kinderbetreuung in der Josefstadt
Wie erklärt man das Coronavirus richtig?
- Normalerweise unterhalten sich Gesprächspädagogen mit den Kindern und Jugendlichen über Themen wie "Was ist ein richtig gutes Leben" oder "Was bedeutet Freiheit". Derzeit gibt das Wiener Institut für Kinderphilosophie jedoch Tipps wie das Coronavirus zu Hause diskutiert werden kann.
- Foto: Wikiphilo
- hochgeladen von Larissa Reisenbauer
Gerade in Krisenzeiten ist Kommunikation zwischen Eltern und Kindern sehr wichtig. Wie man diese Gesprächsrunden anlegt, erklärt das Wiener Institut für Kinderphilosophie.
JOSEFSTADT. Kinder haben einen anderen Blick auf die Welt als Erwachsene. Auch ihr Umgang mit Krisen – wie derzeit mit dem Coronavirus – ist ein anderer. Gemeinsame Gespräche sind daher derzeit das Um und Auf. Manchmal bedarf es dabei einer professionellen Führung.
Darum kümmert sich das Wiener Institut für Kinderphilosophie ("WIKiPhilo"), das seit mehr als drei Jahren in der Josefstädter Straße 32 zu finden ist. Das Institut möchte im Rahmen philosophischer Gespräche Kinder und Jugendliche zum Austausch über ihre Sorgen animieren. Normalerweise findet dies in Gruppenworkshops statt, doch auch für zu Hause und die derzeit stark belasteten Eltern haben die Mitarbeiter Hilfe parat.
Kein Philosophie-Unterricht
Besonders wichtig ist den Leitern des Instituts jedoch, dass es sich bei dem gemeinsamen Philosophieren nicht um Unterricht handelt. Die normalerweise anwesenden Gesprächsleiter fungieren nur als Moderatoren. Sie werfen Fragen in den Raum und die Kinder diskutieren in ihrer Sprache über das Thema. "Denn es macht einen Unterschied, ob Kinder ein Thema besprechen oder Erwachsene einen Vortrag darüber halten", erklärt der Pädagoge Bernhard Köhle.
Auch wenn sich aufgrund der derzeitigen Coronakrise die Fragen geändert haben, sind Gespräche mit Kindern laut Köhle unerlässlich. Themen könnten im Moment "Was bedeutet Familie?", "Was ist wirklich wichtig im Leben?", aber auch "Warum gibt es Krankheit und Tod?" sein. Das "WIKiPhilo" empfiehlt, sich gezielt Zeit für eine Diskussion mit Kindern zu nehmen, aktiv zuzuhören, die Ängste und Sorgen ernst zu nehmen, sachlich zu bleiben, aber gleichzeitig Zuneigung, Geborgenheit und Optimismus zu vermitteln.
Ausbildung von Pädagogen
Das Angebot in Schulen ist im Moment ausgesetzt worden, normalerweise richtet es sich an Bildungseinrichtungen in Wien. Ziel ist es aber, dieses auf ganz Österreich auszudehnen. Dafür werden noch Pädagogen gesucht. Die Ausbildung zum Gesprächsleiter wird als Workshop abgehalten und kostet960 Euro. Infos dazu stehen unter www.wikiphilo.at
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