Demenz-Austausch
Zeitreisen gegen das Vergessen in der Josefstadt
- Die Betroffenen erwartet im Café Zeitreise ein buntes Programm, meistens wird gesungen, gebastelt oder gekegelt.
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Sabrina Forster ist für die Angehörigengruppe im Café Zeitreise in der Josefstadt zuständig. Hier erhalten Menschen, die an Vergesslichkeit oder Demenz leiden sowie deren Angehörige im Rahmen regelmäßiger Treffen Unterstützung.
WIEN/JOSEFSTADT. Die Leiterin der Angehörigengruppe wusste schon vor ihrer Zeit im Café Zeitreise, was es heißt, Bezugspersonen mit Demenzerkrankungen zu haben. Für sie stand fest, ihre Erfahrungen zu teilen und dem öffentlichen Stigma entgegenzuwirken. Seit knapp zwei Jahren arbeitet sie nun im von der Caritas ins Leben gerufenen Café Zeitreise.
Alle 14 Tage kommen hier Menschen mit Gedächtnisproblemen oder Demenzerkrankungen und deren Angehörige zusammen. „Die Betroffenen haben dann – passend zur Jahreszeit – ein buntes Programm, meistens wird gesungen, gebastelt oder gekegelt. Währenddessen können sich die Angehörigen austauschen, ihre Belastungen teilen und hilfreiche Tipps weitergeben“, erzählt Forster. Dabei ist es laut Forster wichtig, einen Ort zu bieten, an dem man akzeptiert und wertgeschätzt wird – natürlich darf auch der Spaßfaktor bei den Aktivitäten nicht zu kurz kommen.
- Sabrina Forster ist für die Angehörigengruppe im Café Zeitreise in der Josefstadt zuständig.
- Foto: Susanne Hassler-Smith
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Angehörige fühlen sich oft alleingelassen
In vielen Fällen sind die Angehörigen mit der Betreuung der Erkrankten völlig allein, erklärt Forster. Das führe nicht selten zu einer psychischen Belastung oder einem sozialen Rückzug, da viel zu wenig über das Thema gesprochen werde. „Es gibt viele Selbsthilfegruppen für Angehörige, aber oftmals können die Betroffenen nicht mehr allein zu Hause gelassen werden. Daher ist es so wichtig, einen gemeinsamen Ort zu haben, an dem sich jede und jeder wohlfühlen kann.“ Mittlerweile gibt es bereits 17 Zeitreisen in Wien und Niederösterreich.
Gemeinsamer Austausch befreiend
Besonders das „Verstanden fühlen“ steht bei den Zeitreisen im Fokus. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist es laut Forster eine große Erleichterung, nicht mit seinen Problemen allein zu sein: „Jemanden an seiner Seite zu haben, der dieselbe Situation, denselben Verlust erlebt, ist sehr stützend und manchmal auch befreiend.“ Zusätzlich werden Vorträge und Seminare der Angehörigenakademie angeboten, um die Auswirkungen von Demenz zu vermitteln und die Kommunikation mit Betroffenen zu schulen.
Jene, die gerne eine Zeitreise besuchen möchten, können sich telefonisch unter 0676/661 80 68 anmelden oder direkt an Sabrina Forster eine E-Mail schreiben. Die Treffen finden alle zwei Wochen am Donnerstag um 10 Uhr an verschiedenen Standorten statt. Weitere Informationen sind unter www.caritas-pflege.at/wien/zeitreise zu finden.
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