Konzerte im Achten
Franz Schuberts „Winterreise“ in der Albert Hall
Freunde des klassischen Liedes kommen am 16. und 17. November um 19:30 Uhr in den Genuss einer besonderen Darbietung im Rahmen der Konzertreihe „Konzerte im Achten“. Der preisgekrönte Bariton Matthias Helm und künstlerische Leiterin Anna Volovitch am Klavier präsentieren Franz Schuberts beliebte Liederzyklus „Winterreise“ in der Josefstädter Albert Hall.
Franz Schubert komponierte die „Winterreise“ in zwei Teilen: Erst nachdem er im Februar 1827 die ersten zwölf Gedichte vertont hatte, stieß er auf den gesamten Gedichtzyklus Wilhelm Müllers und schrieb die folgenden zwölf Werke als „Fortsetzung“ im Oktober desselben Jahres. Die Gedichte spiegeln Schuberts Gemütsverfassung in den letzten Monaten seines tragisch kurzen Lebens wider. Enge Freunde des Komponisten beschrieben ihn als zutiefst melancholisch, als er diesen Liederzyklus komponierte, und Schubert selbst sagte, dass„ "diese Lieder mich mehr berührt haben, als es je bei anderen Liedern der Fall gewesen ist“. Schubert wurde seit 1823 von starken Kopfschmerzen und Übelkeitsanfällen geplagt, und als er im Alter von nur 31 Jahren an der Winterreise arbeitete, wusste er, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. Seine unmögliche Liebe zu der jungen Gräfin Caroline Esterházy, seiner Schülerin und Muse, sollte ebenfalls eine Rolle bei der intensiven Verbindung des Komponisten zu dieser bewegenden Geschichte eines einsamen Wanderers mit gebrochenem Herzen spielen. Mit der Vertonung von mehr als sechshundert Gedichten war Schubert einer der größten Liedkomponisten aller Zeiten. Die ausdrucksstarke Bandbreite und die bemerkenswerte Kreativität seines Schaffens beeinflussten Komponisten wie Robert Schumann, Johannes Brahms, Hugo Wolf und Richard Strauss, die alle Schubert als bahnbrechenden Meister des Genres anerkannten. In der „Winterreise“ behandelt Schubert, wie bei den meisten seiner Lieder, den Klavierpart nicht weniger sorgfältig als den Gesang. Es ist ein echtes Kammermusikwerk und nicht nur Lieder mit Begleitung. Neben der geschickten Darstel- lung der physischen Welt, die den Wanderer umgibt - Wind, Sturm, Vögel, Hunde, Raben, Posthorn, Leierkasten usw. - zeichnet der Klavierpart ein berührendes Bild von der inneren Welt des Protagonisten, seinen Stimmungsschwankungen, seiner Hoffnung, seinem Schmerz und seiner Verzweiflung.
"Franz Schuberts "Winterreise" aufführen zu können, ist jedes Mal ein Erlebnis, das mit viel Spannung und Vorfreude verbunden ist," sagt Matthias Helm. "Nie stellt sich dabei das Gefühl von Routine oder gar Beliebigkeit ein. Viel zu dicht und vielschichtig sind die Emotionen des einsamen, unglücklichen Wanderers am seelischen Abgrund gewebt. Jedes Mal aufs Neue mache ich mich daher auf die Suche nach Stimmungen, Farben und Gefühlslagen, die in Wilhelm Müllers Texten zu finden sind. Aber noch mehr suche ich danach zwischen den Zeilen des Dichters, angeleitet von Schuberts un- nachahmlicher Kunst, Worte mit Musik zu beleben, zu beschrieben und zu intensivieren. Große Vorfreude auf zwei Abende des „schaurig-schönen“ Wanderns!"
Karten und weitere Informationen:
www.konzerteimachten.at/konzerte
E-Mail: info@konzerteimachten.at
Tel.: +43 664 99293933
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