Ausstellung: Auf den Spuren der "Gastarbeiter"

In der Ausstellung sind zahlreiche Original-Fotos sowie Zeitungsartikel und andere Medien anzusehen. | Foto: Klub Jedinstvo (Wien) @Verein JUKUS
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  • In der Ausstellung sind zahlreiche Original-Fotos sowie Zeitungsartikel und andere Medien anzusehen.
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Die Wiener U-Bahn oder die UNO City – sie wurden wesentlich von jugoslawischen "Gastarbeitern" mitgebaut. Sie kamen ab 1966 nach Österreich, damals wurde ein Abkommen zur Anwerbung von "Gastarbeitern" zwischen Österreich und der damaligen Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien geschlossen. Um den Arbeitskräftemangel, der nach dem Wachstum der 1950er herrschte, auszugleichen.

Die Ausstellung zeigt in fünf Stationen das Leben der jugoslawischen "Gastarbeiter" in Wien. Mit Zeitzeugenberichten, Originalfotos und -plakaten, Archivmaterialien und vor allem vielen historischen Medienberichten und -aufnahmen wird auf das Leben "Unter fremdem Himmel" – so der Name der Ausstellung – auf regionale Gegebenheiten geschaut.

Dabei wird chronologisch vorgegangen, gestartet wird bei der Ankunft. Was mit einem Abwerbeabkommen begann, hatte sich schnell verselbstständigt. Scharenweise kamen die Menschen aus den Nachbarländern, um in Österreich Geld zu verdienen – und wurden von der boomenden Wirtschaft mit offenen Armen begrüßt.

Öffentliches Leben

Es wird insbesondere den Netzwerken und den Treffpunkten der damaligen jugoslawischen Community nachgespürt. Dabei konzentriert sich die Ausstellung aber nicht nur auf historische Fakten, sondern betrachtet auch, wie das gesellschaftliche Klima und die mediale Berichterstattung waren. So kommt man nicht umhin, Parallelen zu aktuellen Vorgängen zu ziehen. Es finden sich zahlreiche Zeitungsartikel, die sich unter anderem mit der Unterbringung der "Gastarbeiter" befassten. Während heute in den Boulevardmedien ein rauer Ton vorherrschend ist, wenn es etwa um Notquartiere für Flüchtlinge geht, schlugen sich die Medien damals anfänglich durchaus parteiisch auf die Seite der "Gastarbeiter": Hausbesorger, die die Menschen nicht gut behandelten, wurden medial an den Pranger gestellt, Arbeitgeber, die sie ausbeuteten, ebenso.

Aber auch die gesellschaftliche Stimmung veränderte sich über die Jahre und lässt so manche Parallele zur heutigen Zeit zu. So waren 1982 67 Prozent der befragten Österreicher der Meinung, dass die "Gastarbeiter" zurückkehren sollten, 50 Prozent sagten, sie wollten mit "Gastarbeitern" gar nichts zu tun haben, 60 Prozent wollten, dass sie abgesondert in eigenen Quartieren wohnen. So wird in einem eigenen Raum auch dem vorwiegend rassistischen Diskurs der 1980er-Jahre nachgespürt, als vor allem die sogenannte "Zweite Generation", also die Kinder der "Gastarbeiter", massiver Diskriminierung ausgesetzt war.

Zu wenig Bildungsmaßnahmen

Nachdem davon ausgegangen wurde, dass die Menschen wieder gehen, wurden keine Bildungsmaßnahmen gesetzt. Viele der Kinder landeten in Sonderschulen, hatten eine schlechte Ausbildung und die Jugendarbeitslosigkeit war hoch. "Heute tun alle so, als wären Migrationsbewegungen etwas, das noch nie da gewesen wäre. Wirklich erschreckend, wie wenig wir aus der Vergangenheit gelernt haben", sagt Kurator Joachim Hainzl. Und dennoch lässt er das nicht als Abschluss stehen: "Die Ausstellung zeigt, wie sehr die Menschen Wien bereichert haben. Die Stadt wäre ohne diese Vielfalt um einiges ärmer."

Noch bis 16. Oktober ist die Ausstellung zu sehen. Zusätzlich gibt es Spaziergänge mit Zeitzeugen, Kuratorenführungen sowie Führungen für Schulklassen (Anmeldung: kulturvermittlung@volkskundemuseum.at). Informationen und Programm unter www.volkskundemuseum.at

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