Stift Kremsmünster
Impuls zum 2. Adventsonntag von Pater Ernst Bamminger

- Gedanken zum 2. Adventsonntag von Pater Ernst Bamminger, Stift Kremsmünster
- Foto: Stift Kremsmünster
- hochgeladen von Martina Weymayer
Johannes, der Pionier (Mk 1, 1 – 8 )
Was haben Christoph Kolumbus, Charles Darwin, Albert Einstein und Johannes der Täufer gemeinsam? Sie waren alle Pioniere in ihrem „Fach.“
Dieser Begriff leitet sich ab aus dem franz. Wort „pion“ (lat.: pes – der Fuß), also „Fußsoldat.“ Er hat also ursprünglich Soldaten bezeichnet, die an der vordersten Front den Vormarsch der Armee gefördert haben, indem sie Wege und Brücken bauten.
So bezieht sich dieser Ausdruck im übertragenen Sinn auf Männer und Frauen, die durch Entdeckungen und Forschungsergebnisse neue Erkenntnisse oder Wege für einen bestimmten Bereich bewirkten. Sie waren in diesem Sinne also „Wegbereiter“ oder „Bahnbrecher.“
So gab es eine große Reihe solcher Pioniere in den verschiedensten Bereichen der Wissenschaft, der Medizin, im Bereich der Technik, usw. Auch Johannes der Täufer war so ein Pionier, so ein Wegbereiter. Er hat sich in der Einsamkeit der Wüste auf diese Sendung vorbereitet. Das Evangelium zitiert Worte aus dem Alten Testament: „Bereitet dem Herrn den Weg, ebnet ihm die Straßen!“ Diese Worte beginnen sich in Johannes zu erfüllen. Er ruft die Menschen zum „Umdenken“, zur Umkehr auf. Er sagt ihnen: Ihr müsst euch ändern! Hört auf mit euren krummen Touren! Was ihr verkehrt gemacht habt, das bringt in Ordnung! Hütet euch vor der schiefen Bahn! Strengt euch an, dass ihr aufrichtig und gerade lebt!“
Ein bedeutender Pionier
Und das Erstaunliche: Seine Stimme verhallt nicht in der Leere der Wüste. Er wird gehört. Viele lassen sich taufen als Zeichen der Umkehr und sind bereit, ihr Leben zum Positiven zu verändern. Vor allem weist er auf den hin, der „nach ihm kommt und der der Stärkere ist.“
Er will vor allem „Stimme“ sein und ganz auf Gott und seinen Gesandten verweisen. Er will Wegbereiter und Wegbegleiter sein, denn „Er wird euch mit dem Hl. Geist taufen!“
Johannes hat nicht bahnbrechende Entdeckungen oder Erfindungen gemacht, hat keinen Nobelpreis für sein Wirken erhalten – und trotzdem: Er ist ein bedeutender Pionier gewesen, ein Pionier in der Geschichte Gottes mit uns Menschen. Er ist der unermüdliche Zeuge, der den Weg für den Messias bereitet hat. Er ist der Verkünder der ersten Stunde, der damals in der Wüste gepredigt hat und der uns auch heute alle ganz persönlich anspricht: „Bereitet den Weg des Herrn!“
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