FPÖ schießt gegen das Poly

- <b>Die ehemalige Brauerei</b> Mayr soll um 8,8 Millionen zum neuen Polytechnikum umgebaut werden.
- hochgeladen von Franz Staudinger
Christian Hartwagner, Bezirksparteiobmann der FPÖ, vermutet falsches Spiel der SPÖ und ÖVP.
KIRCHDORF (sta). In Kirchdorf soll das neue "Bezirks-Poly" für mehr als 200 Schüler aus den Gemeinden Kirchdorf, Pettenbach, Molln, Grünburg, Kremsmünster und Wartberg entstehen. Nun gibt es Kritik der Freiheitlichen.
"Der Bund überlegt die Abschaffung des Schultyps. Die Neue Mittelschule könnte auf fünf Jahre verlängert werden und das Land Oberösterreich stellt Geld für den Neubau des Polys in Kirchdorf zur Verfügung. Was bringt uns ein Neubau, wenn die Schulform längst Vergangenheit ist? Deshalb fordere ich Bürgermeister Wolfgang Veitz auf, sich umgehend mit seinen Parteigenossen in Verbindung zu setzen um Licht ins Dunkel zu bringen", so der Bezirkschef der FPÖ Christian Hartwagner, der weiter berichtet: "Der Neubau soll fast zehn Millionen Euro kosten. Geld für eine Geisterschule. Auch die Sozialpartner haben sich für die Abschaffung des Polys bereits ausgesprochen. Bei uns geht es offenbar zu wie in Schilda", so Hartwagner.
Diese Kritik lässt Bürgermeister Wolfgang Veitz (SPÖ) nicht auf sich sitzen: "Der Gemeinderat ist sich der Verantwortung gegenüber dem Steuerzahler natürlich bewusst. Ich brauche diesbezüglich keine Zurufe von außen, schon gar nicht von dieser Seite."
Nach diversen Medienberichten zu diesem Thema sei er sofort tätig geworden, sagt er. "Bund und Land haben mir daraufhin aber glaubhaft mitgeteilt, dass die Abschaffung dieser Schulform überhaupt kein Thema ist. Ich freue mich auf eine `Geisterschule´ in Kirchdorf, die den Anforderungen eines modernen Unterrichtes voll entsprechen wird. Mit der Fertigstellung rechne ich bereits 2014."
Zentrales Poly
Nach langem Stillstand der Arbeiten soll es nun endlich weitergehen beim Poly-Bau in Kirchdorf. Die Pläne wurden überarbeitet und die Finanzierungsfrage konnte geklärt werden.
Die schulbehördliche Bauplanbewilligung für den Bau der polytechnischen Schule wurde am 6. Oktober 2009 erteilt. Im November 2010 wurde mit den Sanierungsarbeiten begonnen. Bis zur vorübergehenden Baueinstellung im Frühjahr 2011 sind bereits Kosten von über 2,1 Millionen Euro angefallen. "Es wäre wirtschaftlich unverantwortlich, das begonnene Projekt nicht zu vollenden. Die derzeit prognostizierten Baukosten von 8,8 Millionen wurden in der bautechnischen Stellungnahme als wirtschaftlich und zweckmäßig bewertet. Nach der Redimensionierung des Projekts kamen die bautechnischen Experten zum Schluss, dass das Vorhaben wie jetzt beschlossen umgesetzt wird", sagt Bildungs-Landesrätin Doris Hummer.
Doris Hummer, VP-Bildungslandesrätin:
Das Polytechnikum erfüllt für die Schüler eine wichtige Aufgabe im Bereich der Berufsorientierung. Nur aufgrund von Vorschlägen im Zuge von Bildungsdiskussionen werden sicher nicht isolierte Maßnahmen wie die Abschaffung des Polys kurzfristig umgesetzt.
Sibylle Schmid. Bezirks-Schulinspektorin:
Es sind keine Gesetzesänderungen geplant. Die PTS bleibt in dieser Form. Es wäre auch jammerschade um diesen Schultyp. Hier gelingt nämlich die von allen geforderte Kooperation von Schule und Wirtschaft. Die Schüler werden bestens auf das Berufsleben vorbereitet.
Johann Huber, Direktor PTS Kirchdorf:
Leider gibt es von unwissenden Politikern unbedachte Äußerungen über die PTS. In Zeiten wie diesen ist die PTS als berufsvorbereitende Schule extrem wichtig, weil die Wirtschaft bestens vorbereitete Lehrlinge sucht. Es freut mich, dass die Gemeinde hinter dem Schulneubau steht.
Siegfried Pramhas, WKO-Bezirksstellenleiter:
Die PTS ist ein wichtiger Partner für die Unternehmen, wenn es darum geht junge Leute für den Lehrberuf zu begeistern. Die praxisorientierte Ausbildung wird von den Betrieben sehr geschätzt.



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.