Klagenfurter Hütte
„Bei Schlechtwetter gibt’s kein Schnitzel“

Die Klagenfurter Hütte gilt als eines der schönsten Ausflugsziele für Bergsteiger und Wanderer in den Karawanken. | Foto: RegionalMedien
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  • Die Klagenfurter Hütte gilt als eines der schönsten Ausflugsziele für Bergsteiger und Wanderer in den Karawanken.
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Nach längerer intensiver Suche konnte der Alpenverein einen Pächter für die Klagenfurter Hütte im Rosental finden. Sascha Mesić stellt sich der Herausforderung.

FEISTRITZ/ROS. Gut eineinhalb Stunden dauert der schnellste Aufstieg zur Klagenfurter Hütte. Eingebettet in die Gipfelwelt der Karawanken liegt das beliebte Ausflugsziel in malerischer Lage auf der Maltschacher Alm auf rund 1.600 Metern Seehöhe. „Das herrliche Panorama und die wunderschöne Landschaft entschädigen für alle Mühen“, schwärmt Sascha Mesić. Der gebürtige Kroate ist seit Anfang Juni der neue Pächter der Klagenfurter Hütte.

Die Herausforderungen

Fünf Jahre Erfahrung bringt der 52-Jährige von einer Arbeitsstelle auf der Tauplitzalm mit. Daher startete der neue Hüttenwirt auch mit realistischen Vorstellungen. Dennoch: „Als wir Anfang Juni aufgesperrt haben, hat es gleich eine Woche lang geregnet. Das war schon hart.“ Eine der großen Herausforderungen am Berg ist die Abhängigkeit vom Wetter. Wenn das Wetter passt, muss man sieben Tage die Woche von früh bis spät arbeiten, bei Regen drohen hohe wirtschaftliche Verluste.

Personal dringend gesucht

Da die Schutzhütte großteils mit Solarenergie versorgt wird, wirkt sich das Wetter auch auf den Menüplan aus. „Bei Schlechtwetter gibt’s kein Schnitzel. Wenn es einmal zwei, drei Tage hindurch regnet, müssen wir alle Elektrogeräte abschalten. So auch die Fritteuse“, schildert Mesić eine weitere Schwierigkeit im Leben eines Hüttenwirts. Das Herausforderndste sei jedoch die Suche nach Personal. „Am Berg ist alles doppelt so schwer. Die Leute wollen nicht so weit und so lange zur Arbeitsstelle hinaufgehen und überhaupt ist den meisten die Hütte zu weit von der Zivilisation entfernt.“ Aktuell sucht Mesić vor allem Mitarbeiter, die an den Wochenenden mit anpacken.

Die Freiheit erleben

Ein Hüttenwirt sollte gut mit Menschen umgehen können, Gastronomiekenntnisse haben und sowohl kaufmännisches als auch technisches Verständnis mitbringen. Allesamt Fähigkeiten, die der Absolvent einer Hotel- und Tourismusmanagement-Schule besitzt. Die Arbeit sei ein Knochenjob, der aber riesigen Spaß mache, sagt Mesić: „Was mir besonders gut gefällt, ist, dass auf der Hütte alle Leute gleich sind, egal ob jemand ein Richter oder ein Schuster ist. Am Berg spielt es keine Rolle, wie viel Geld oder Ansehen jemand hat. Jeder ist mit jedem per Du und wird gleich behandelt.“ Auf die Frage, warum es Mesić berufsmäßig so hoch hinauf zog, hat er eine schnelle Antwort parat: „Es ist die Freiheit. Das Leben hier oben ist echt.“

Vorzüge des Hüttenlebens

Im Zusammenhang mit der Schwierigkeit, geeignete Hüttenwirte zu finden, hat MeinBezirk.at Daniel Uschounig, Hütten- und Wegereferent im Alpenverein Kärnten, zum Interview geladen.

MeinBezirk.at: Für die Klagenfurter Hütte suchte der Alpenverein längere Zeit nach einem Pächter. Warum ist es so schwierig, geeignete Hüttenwirte zu finden?
"Die Vorstellung von Realität und Wirklichkeit liegen oft weit auseinander. Dem Alpenverein ist es wichtig, Wirtinnen und Wirte zu finden, die „Botschafter" des Alpenvereins sein können. Es wird deshalb vorausgesetzt, dass eine Identifikation mit den Grundsätzen und Zielen des Alpenvereins stattfindet. Weiters geht es um die Fähigkeit, eine Hütte auch bei schwierigen äußeren Verhältnissen bewirtschaften zu können. Dabei kommt es neben der Erfahrung auch sehr stark auf den Einfallsreichtum und das persönliche Engagement der Pächter an."

Warum möchte kaum mehr jemand Hüttenwirt sein?
"Es wird immer schwerer, geeignetes Personal zu finden, das die teilweise Beschwerlichkeit auf einer Hütte akzeptiert und die Vorzüge des Hüttenlebens sieht, wie zum Beispiel die Verbindung mit der Natur, die Freiheit in den Bergen und die Möglichkeiten der vielfältigen Aufgaben, die auf einer Hütte anfallen. Zusätzlich ist die Versorgung aufgrund der Abgeschiedenheit nicht immer leicht sicherzustellen. Bevor ein Lebensmittel auf der Hütte zu einer köstlichen Speise verarbeitet werden kann, sind viele Handgriffe notwendig. Zum Beispiel müssen die Lebensmittel über Materialseilbahnen befördert oder manchmal sogar bis zur Hütte getragen werden."

Was ist das Schöne, als Hüttenwirt tätig zu sein?
"Neben dem eigenständigen Arbeiten auf der Hütte mit einem meist kleinen Team oder der Familie ist die atemberaubende Naturkulisse, die jeden Tag ab dem Aufstehen auf einen einwirkt, ein wesentlicher Vorteil im Gegensatz zu einer Arbeitsstätte im Tal. Die Gäste schätzen die Arbeit des Hüttenpächters sehr und es entstehen Freundschaften, die weit über die aktive Zeit als Hüttenwirt hinauswirken. Der Alpenverein tut sein Möglichstes, um eine moderne und zeitgemäße Infrastruktur bereitzustellen.

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