"Ich will den Hunger wieder wecken!"
Gabriele Dörflinger ist seit Ende Februar die neue Obfrau der Norischen Region.
KLEIN ST. PAUL. Die Norische Region ist eine der ältesten Leader-Regionen Österreichs. Mit Ende Februar hat Gabriele Dörflinger das Zepter von Raphael Pliemitscher übernommen und möchte als neue Obfrau Schwung in die 14 Gemeinden zählende Region bringen.
Wo liegen denn die größten Herausforderungen in der Norischen Region?
Gabriele Dörflinger: Die größte Herausforderung ist ganz klar, die Abwanderung zu stoppen. Außerdem müssen wir daran arbeiten, die Infrastruktur in der Region aufrecht zu erhalten.
Was kann die Norische Region dazu beitragen?
Wir von der Norischen Region sind die Schnittstelle zwischen Politik und Bevölkerung. Wir sind auf der Suche nach guten Ideen, die die Region weiterbringen und für die es dann Förderungen der EU gibt. Unsere Aufgabe ist es, die Leute dafür zu begeistern, neue Projekte anzugehen.
Welche Beispiele gibt es dafür in der Norischen Region?
Gerade am Anfang wurden viele Projekte umgesetzt. Von kleinen Dingen, wie zum Beispiel Saftpressen, die gefördert wurden, bis hin zu den Kunstwerken, mit denen Werner Hofmeister die Region gestaltet hat. Da war eine richtige Aufbruchstimmung zu spüren - und mir kommt vor, dieser Hunger, neue Projekte anzugehen, ist in der letzten Zeit etwas schwächer geworden. Ich will diesen Hunger wieder wecken!
Was muss sich in der Region noch ändern?
Bisher war es so, dass es zwar Projekte gegeben hat - die einzelnen Institutionen haben aber nicht optimal zusammengearbeitet. Es ist meist nur im Vordergrund gestanden, ob man selbst von einem Projekt profitiert und nicht, ob auch andere in der Region etwas davon haben. Wir wollen in Zukunft dafür sorgen, dass man hier viel mehr für die gesamte Region rausholen kann.
Welche Schwerpunkte wollen Sie in der Norischen Region setzen?
In der Vergangenheit ist das Thema Energie-Autarkie im Vordergrund gestanden, außerdem hat es einen touristischen und einen bäuerlichen Arbeitskreis gegeben. Das möchte ich auch beibehalten. Wir müssen aber auch auf die demografische Entwicklung achten. Fakt ist, dass die Bevölkerung immer älter wird. Hier könnten wir mit neuen Dienstleistungs-Genossenschaften arbeiten.
Was schwebt Ihnen da vor?
Es ist eine Idee, mit der man auch Arbeitsplätze schaffen könnte: Indem man Leute dafür bezahlt, dass sie Hausarbeiten bei älteren Menschen übernehmen. Dadurch soll auch gesichert werden, dass die Leute so lang wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben können.
Zur Sache
Norische Region
Die Norische Region ist eine von drei Leader-Regionen im Bezirk, die anderen beiden sind das Hemmaland und die Holzstraße.
Mitgliedsgemeinden der Norischen Region sind: Mühlen, Hüttenberg, Klein St. Paul, Eberstein, Brückl, Maria Saal, Magdalensberg, St. Georgen am Längsee, Liebenfels, Frauenstein, Kappel am Krappfeld, Guttaring, Mölbling und Diex.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.