Fasching
"Nie Nie": Am Sonntag wird Niederdorf zu Narrendorf
Am Fasching-Sonntag marschieren traditionell die Narren beim Niederdorfer Faschingsumzug auf. Das bunte Treiben zieht Besucher und Teilnehmer aus dem weiten Umland an.
NIEDERDORF (vep). Wem das bunte Narrentreiben bei den Umzügen am Fasching-Samstag nicht genug ist, der hat am Sonntag ein weiteres Mal die Möglichkeit, Spaß, gute Laune und viele tolle Kostüme zu sehen. Denn in Niederdorf in Ebenthal geht der große Faschingsumzug traditionell immer am Sonntag über die Bühne. Naja, eigentlich über die Straßen. Und die sind gesäumt von unzähligen Elfen, Feen, Hexen, Teufeln und Indianern, die darauf warten, dass sich die geschmückten Wägen mit noch mehr Maskierten in Bewegung setzen.
20 Wägen und unzählige Maskierte
Organisator des Umzuges ist der Niederdorfer Brauchtumsverein mit Obmann Oliver Wulz. Dieser hat den Verein und damit auch die Organisation von Faschingsumzug, Osterfeuer und Co. im Jahr 2011 übernommen. "Der Niederdorfer Fasching ist etwas ganz besonderes. Er ist über die Jahre immer mehr gewachsen. Wir haben heutzutage immer zwischen 15 und 21 Wägen sowie unzählige Fußgruppen dabei. Es ist zu einem unverzichtbaren Fixpunkt und Highlight in der Gemeinde geworden", erzählt Wulz. Teilnehmen kann jeder. "Ob zu Fuß, mit Rad oder Wagen, alleine oder mit Freunden. Je mehr und je bunter, desto besser", lacht Wulz.
Eine Anmeldung ist übrigens laut Wulz nur nötig, wenn man an der anschließenden Kostümprämierung teilnehmen möchte (nbv.oliver-wulz.at).
Starke Gemeinschaft über die Ortsgrenzen hinaus
Mit ein Grund, warum der Niederdorfer Fasching so gut funktioniert, ist das gemeinschaftliche "Anpacken" für die Gute Sache über die Ortsgrenzen hinweg. Wulz: "Wir haben ein tolles Verhältnis zu den umliegenden Brauchtumsvereinen, wie Pokeritsch und natürlich zu den Burgrichtern, aber auch mit dem Hörtendorfer Brauchtumsverein. Wir halten alle zusammen, weil wir wollen, das etwas G'scheides für die Besucher und Anwohner herauskommt." Entsprechend kommen auch die Umzugsteilnehmer von überall her; von Klagenfurt und Hörtendorf, vom Magdalensberg, aus Ebenthal, aus Grafenstein. Und und und.
"Und ich gebe seit Jahren auch mein Bestes, den Niederdorfer Fasching überall publik zu machen", sagt Wulz. Das "Ergebnis" merke man an den Besuchern, die immer mehr und auch "multiregionaler" werden. "Mittlerweile kommen die Menschen von Ferlach über Wabelsdorf bis Völkermarkt unseren Umzug anschauen", ist Wulz stolz.
Geheimniskrämerei im Vorfeld
Die Planung beginnt mindestens zwei Monate vorher. "Traditionell findet nach dem Umzug beim Gurkerwirt die Kostümprämierung statt, gefolgt von einer großen Faschingsparty. Für die Prämierung suche ich jedes Jahr Sponsoren. Bei den Preisen ist mir Regionalität wichtig. Sprich: Zu gewinnen gibt es immer Gutscheine von den heimischen Ebenthaler Unternehmen", sagt Wulz.
Die Umzugsteilnehmer beginnen oft noch früher mit den Vorbereitungen. "Es ist ein Wahnsinn für mich, wenn ich sehe, welche Mühe sich alle machen", schwärmt Wulz. Da werden aufwändige Kostüme genäht, Traktoranhänger zur Gänze umgebaut oder "verbaut". "Und das meist natürlich im Geheimen. Wenn man vor dem Fasching durch die Gemeinde geht, gibt es sogar Häuser, die mit Planen das ganze Grundstück abdecken, damit man im Vorfeld nicht sieht, was sie vorbereiten", schmunzelt der Vereinsobmann. Und betont: "Da spürt man richtig, wie sehr sich alle auf den Umzug freuen." Und man dürfe nicht vergessen: "Die Menschen stecken nicht nur viel Zeit, sondern mitunter auch viel Geld hinein. In das Umzurüsten eines Wagens, je nach Kostümthema, können auch bis zu 2.000 Euro hineinfließen."
Eines von Wulz' persönlichen Highlights der vergangenen Jahre war zum Beispiel Familie Schiberl, die einen Traktoranhänger zum Riesen-Eisschlitten umgebaut hat - stilecht für Eiskönigin Elsa und ihr Schneemann-Gefolge: "Das war unglaublich, das war natürlich ein Mega-Auftritt beim Umzug."
Drei Traktoren zum Beginn
Und dabei hat alles vor rund 25 Jahren mit drei Traktoren und ein bisschen bunter Deko angefangen. "Für die Kinder wollten wir damals etwas machen, es war ja vor ca. 25 Jahren in Niederdorf im Fasching sonst nichts los. Und so sind wir damals mit drei geschmückten Traktoren durch den Ort gefahren", erinnert sich Reinhold Keber, einer der Mitbegründer des Niederdorfer Faschingsumzuges zurück.
Niederdorfer Faschingsumzug - Termin
Sonntag, 3. März 2019, um 13 Uhr in der Franz-Jonas-Straße in Niederdorf/Ebenthal. Faschingswägen fahren über die Niederdorferstraße zu.
Start des Umzugs um ca. 13.45 Uhr. Zielpunkt ist auf der Höhe von Adeg Niederdorf.
Danach Kostümprämierung und Faschingsparty im Gurkerwirt.
Anmeldungen sind nur für jene erforderlich, die an der Kostümprämierung teilnehmen wollen. Für den Umzug selbst benötigt man keine Anmeldung.
Alle Infos und Anmeldung: nbv.oliver-wulz.at
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