Alte Propstei Maria Saal
Ort der Kultur und Geschichte wird wiederbelebt

- Die zu erwerbenden Bausteine zeigen eine Ansicht der alten Propstei, zu der viele Einwohner eine besondere Beziehung haben.
- Foto: Domverein Maria Saal
- hochgeladen von Michael Schatt
Nach jahrelangem Leerstand und bereits erfolgten Renovierungsarbeiten soll die alte Propstei wiederbelebt werden. Neben Sälen für Kultur- und Vereinsbetrieb ist auch ein kirchengeschichtliches Museum in Planung. Zur Mitfinanzierung wurde daher vor Kurzem eine Bausteinaktion gestartet.
MARIA SAAL. Das altehrwürdige Gebäude der alten Propstei in Maria Saal befindet sich Wandel. Dort, wo wahrscheinlich einst die ersten Kärntner Bischöfe gelebt hatten, möchte der Domverein einen Ort der Kultur und Geschichte schaffen, an dem die gesamte Bevölkerung teilhaben kann. Um dies zu ermöglichen, wurden gemeinsam mit dem Kärntner Freilichtmuseum, Eigentümer und somit Vermieter der alten Propstei, bereits über 150.000 Euro investiert. Entstehen sollen dabei Räumlichkeiten für Veranstaltungen, Seminare, Kultur- und Vereinsbetrieb sowie ein kirchengeschichtliches Museum, in dem historische Exponate ausgestellt werden.
Künstlerische Bausteinaktion
Da für die Ausstattung der "Schatzkammer Maria Saal", wie das Museum heißen wird, noch finanzielle Mittel fehlen, startete der Domverein vor Kurzem eine Bausteinaktion. Dabei können Lithografien der Künstlerin Monika Pototschnig-Loibner erworben werden, auf welchen eine Außenansicht der alten Propstei zu sehen ist. Die in Thurn beheimatete, abstrakte und auch konkrete Künstlerin hat einen starken Bezug zum Maria Saaler Dom und erklärte sich sofort bereit, dem Verein eines ihrer Kunstwerke zu stiften. "Sie ist ein großes Vorbild in dieser Hinsicht", erklärt Siegfried Obersteiner, Obmann des Domvereins, dankbar. Erhältlich sind die Abdrucke im Raiffeisen Kundencenter Maria Saal, im Gemeindeamt oder bei Siegfried Obersteiner.

- Namensgeber dieses Saales ist der hl. Modestus, der die Marienkirche Maria Saal erbaute.
- Foto: Domverein Maria Saal
- hochgeladen von Michael Schatt
Zudem hofft der Verein auf finanzielle Unterstützung seitens der Kultur- und Tourismusabteilung des Landes Kärnten sowie der Regionalentwicklung: "Wir werden dieses Projekt nach Maßgabe der finanziellen Mittel vorantreiben, als Verein können wir uns ja nicht verschulden." Dankbar ist Obersteiner für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Kärntner Freilichtmuseum, der Gemeinde und der Pfarre, die dem Domverein die auszustellenden Exponate kostenfrei zur Verfügung stellen will.
Historie der alten Propstei
Die "Schatzkammer Maria Saal", die als Museum für die Kärntner Kirchengeschichte etabliert werden soll, ist für Obersteiner ein geschichtlich besonders bedeutender Schritt. "Schließlich sind ja die ersten Generationen der Kärntner Bischöfe in Maria Saal vermutlich im Propsteigebäude sesshaft gewesen", führt der Obmann aus. Auch in der Christianisierung des Landes Kärnten, sei der Wallfahrtsort der zentrale Ausgangspunkt gewesen. Zu sehen werden in diesem Museum Kirchenkunstschätze aus mehreren Jahrhunderten sein. Von goldbestickten Messgewändern, über einen Messpokal aus dem frühen Mittelalter, Altärchen und Schnitz-Heiligenfiguren sollen Exponate dadurch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Für viele gebürtige Maria Saaler hat die alte Propstei zudem auch einen melancholischen Stellenwert, da vor 1962 geborene Einwohner dort ihre Volkschulzeit absolviert haben.

- Der Gotebert-Saal erstrahlt nach der Renovierung in neuem Glanz.
- Foto: Domverein Maria Saal
- hochgeladen von Michael Schatt
Treffpunkt für Kultur
Die bereits renovierten Räume Gotebert- und Modestussaal werden künftig nicht nur für Konzerte und Kulturveranstaltungen, sondern gegen einen Infrastrukturkostenbeitrag zum Erhalt des Gebäudes auch für Vereinsbetrieb offen stehen. Obersteiner, der in Maria Saal als Vizebürgermeister und Finanzreferent tätig ist, hofft, dass die Gemeinde diesen Beitrag für die Vereine in Zukunft zur Verfügung stellen wird. Interessenten gibt es mit dem Chor Maria Saaler G'Leit, der Senioreninitiative "Tanzen ab der Lebensmitte" und der Singgemeinschaft Zollfeld bereits einige. "Es ist ein breites Bedürfnis der Kulturschaffenden in Maria Saal und des Domvereins, dass dieses Gebäude wiederbelebt wird", unterstreicht Obersteiner seine Motivation.



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.