Pischeldorfer fordern Tempo 50
Seit Jahren langen Anträge auf Geschwindigkeitsreduktion für Pischeldorf bei der Behörde ein. Alle wurden abgelehnt.
MAGDALENSBERG (vp). Seit etwa drei Jahren ist man in Magdalensberg auf Initiative von GV Joachim Andreas Lueder (Freiheitliche) bemüht, eine Geschwindigkeitsbeschränkung für Pischeldorf zu erwirken. Eine Vergrößerung des Ortsgebiets wurde nicht genehmigt, da die Kriterien eines verbauten Gebiets nicht erfüllt werden. Und auch eine 50 km/h-Beschränkung wurde abgelehnt. Albert Kreiner, Abteilung 7 des Landes, dazu: "Eine genaue örtliche Analyse mit Sachverständigen hat ergeben: ausreichende Sichtweiten, Fahrbahnteiler, Linksabbiegespuren zu den Gemeindestraßen, ein von der Fahrbahn getrennter Geh- und Radweg etc."
Zu hohes Tempo
"Es wurden einige Punkte offensichtlich bei der Beurteilung nicht berücksichtigt", hält Lueder dagegen. Er weiß von der Angst der Anrainer, dass "ein LKW - und davon fahren hier viel mit Gefahrengut an Bord - einmal in ihrem Garten steht". "Nicht berücksichtigt wurde meiner Meinung nach auch, dass das Wohngebiet hier ständig wächst, gerade wurden wieder Baugründe verkauft. Die Feuerwehrausfahrt befindet sich hier, genauso wie das Gemeindebad und die Bushaltestelle sowie etliche Hauseinfahrten."
Familie Oberraufner besitzt eine Wohnung mit Garten, der genau an die Straße angrenzt. "Schon oft haben wir beobachtet, wie Fahrer durch zu hohes Tempo die Verkehrinseln fast übersehen haben und dann auf der Gegenfahrbahn durchgerast sind. In der Nacht kommt man sich oft vor wie auf einer Autobahn." Wie heikel die Situation für ihre Kinder wird, wenn sie bald zur Schule bzw. zum Bus gehen, daran möchten sie gar nicht denken.
"Die Landesstraße muss hier nie gequert werden", so Kreiner. "Auf der einen Seite gibt es nur Feldzufahrten." Es handelt sich dort, südlich der Bundesstraße, um Quellschutzgebiet.
Trotz der negativen Beurteilungen will Magdalensberg wieder einen Vorstoß in der Sache wagen, wie Bgm. Andreas Scherwitzl bestätigt. "Wir haben den Eindruck, dass wir beantragen können, was wir wollen. Es wird alles abgelehnt", verweist er auf weitere abgelehnte Anträge von Temporeduktionen, etwa auch in Deinsdorf. Lueder kritisiert: "Seitens der BH werden uns keine Alternativvorschläge geliefert, nur die Ablehnung."
Eindeutige Richtlinie fehlt
In Deinsdorf wie in Pischeldorf wollte man durch Versetzung der Ortstafel das Ortsgebiet und damit die 50er-Zone vergrößern. Lueder: "Doch die Einwände der BH richten sich gegen den ,fehlenden Ortsgebietscharakter'. Dieser ist aufgrund ungenauer Bestimmungen nicht leicht festzulegen. Es fehlt eine eindeutige Richtlinie, die kärntenweit für Einheitlichkeit sorgt."
Denn in Klagenfurt gibt es einige Beispiele, wo "die Ortstafel im Grünen steht". In der Stadt mit eigenem Statut bestehen für das Land allerdings nur eingeschränkte Aufsichtsrechte. Scherwitzl: "Dieser uneinheitliche Vollzug, genau das ist das Problem."
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