Weiterbestand für Zeller Nahversorger in Gefahr

Kaufmann Walter Rakuschek erhält die Nahversorger-Förderung. 3.500 Euro fließen von der Gemeinde, nochmal soviel vom Land
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  • hochgeladen von Vanessa Pichler

ZELL (vp). Seit 1972 ist Walter Rakuschek Kaufmann in Zell in der Nähe des Gasthauses Terklbauer. Damals übernahm er das Geschäft von seiner Tante. "Es befand sich noch im Nebengebäude des heutigen Spar-Marktes. 1975 haben wir am jetzigen Standort eröffnet, im Lauf der Zeit immer wieder zugebaut", so der Kaufmann aus Leidenschaft, der nun allerdings überlegt, ob er überhaupt weitermacht. Denn mit 1. April steht für den 65-Jährigen die Pension an. Damit steht ein weiterer Nahversorger weniger im Raum.

Weniger Bürger, mehr Pendler

Im Jahr 2001 wurde nebenan das Café Carmen eröffnet. "Ohne das Café und den Frequenzbringer Lotto, also nur mit dem Markt alleine, würde ich nicht überleben", sagt Rakuschek. "Die Spanne ist weg, Kosten fressen mich auf. Die Bevölkerung in Zell schrumpft stetig. Und sonst haben die vielen Pendler etliche Geschäfte auf ihrem Weg von der Arbeit nachhause."

"Man muss sich abheben"

In all den Jahren hat sich Rakuschek deshalb so einiges einfallen lassen, um sich von Mitbewerbern abzuheben: Beim Nahversorger Rakuschek erhält man Frischgebackenes, Feinkostplatten, in der ersten Woche im Oktober gibt es die Weinwoche, Ende April einen Balkon- und Beetpflanzen-Schwerpunkt. Man bietet Vollsortiment und auch viele neue Artikel, die am Markt sind. Das Geschäft ist auch technisch modern ausgerüstet.
Rakuschek selbst liefert sogar Bestelltes bis Ferlach, was vor allem älteren Leuten zugute kommt. "Will jemand selbst im Geschäft gustieren, kommt es auch vor, dass ich denjenigen zuhause abhole und wieder nachhause bringe." Nebenbei hat er sich auch noch einen Getränkehandel aufgebaut und beliefert Gasthäuser etc. mit Rückgaberecht.

Brief als Appell

Und das alles ist immer noch zu wenig. Rakuschek: "Ob ich den Betrieb weiterführe, hängt ganz von der Treue der Leute ab." Mit einem Brief will er nun die Zeller darauf aufmerksam machen. Ein Appell, im Ort zu kaufen.
"Es kann wirklich sein, dass ich schließe, obwohl es mir schwerfallen würde." Damit fällt aber nicht nur der Nahversorger, sondern auch ein wichtiger Kommunikationspunkt und "Seelentröster" bzw. ein Stück Lebensqualität für die Bevölkerung im Ort weg. Das Café soll bestehen bleiben, möglicherweise wird es Tochter Carmen übernehmen.

Förderung für Nahversorger

Auch für die Gemeinde gehört der Nahversorger zu den Einrichtungen des öffentlichen Lebens. In der letzten Gemeindezeitung forderte auch Bgm. Heribert Kulmesch die Zeller auf, den Nahversorger zu unterstützen. Über BZ- und Sonder-BZ-Mittel konnte dieses Jahr sogar eine finanzielle Hilfestellung für Spar-Rakuschek erwirkt werden. "Mir sind gleich drei Kühlanlagen in kürzester Zeit aus Altersgründen kaputt geworden. Das kostet 25.000 Euro. Zwei Drittel wurden subventioniert", erklärt Rakuschek.
Wichtig wäre ihm allerdings eine dauerhafte Unterstützung. Mit der Gemeinde laufen dahingehend Gespräche. Bleibt zu hoffen, dass die Zeller Rakuschek diese Unterstützung auch gewähren...

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