Kampagne gegen Lebensmittelverschwendung
"Grübeln statt Kübeln"

- Der Tatort ist oft die eigene Restmülltonne
- Foto: MeinBezirk.at
- hochgeladen von Stefan Bleyer
Wenn die Tonne zum Tatort wird. Die Kärntner Abfallwirtschaftsverbände und das Land machen mit ihrer neuen Kampagne auf vermeidbare Lebensmittelverschwendung aufmerksam. Rund 400 Euro könnte jeder Kärntner Haushalt sich im Jahr einsparen.
KLAGENFURT. In Kärnten alleine werden jedes Jahr pro Kopf ca. 25 Kilogramm noch verwertbare Lebensmittel weggeworfen. Auf ganz Österreich gerechnet erhöht sich der Wert auf 229.000 Tonnen an vermeidbarem Müll, im europäischen Raum sind es 88 Millionen Tonnen. Dies schadet nicht nur Klima und Umwelt, sondern auch der eigenen Brieftasche. Neben den Schaden, der dabei an Klima und Umwelt angerichtet wird, kommt es auch dem eigenem Geldbörserl teuer zu stehen.
Informationskampagne
Mittels Plakaten, Radio- und TV-Spots soll ein neues Bewusstsein in Kärntens Bevölkerung geschaffen werden. "Es geht um Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit, Klimaschutz und auch um eine wesentliche ethische Komponente: Lebensmittel sind kostbar. Sie sind für den Verzehr und nicht für den Abfall bestimmt", sagt Villachs Bürgermeister und Vorsitzender des Abfallwirtschaftsverbandes Günther Albel (SPÖ).
Richtig Trennen und Geld sparen
Der Tatort ist oft die eigene Restmülltonne. So erzählt Albel, dass die schwarze Restmülltonne in Kärnten nur zu einem Drittel richtig befüllt wird. "34 Prozent sind Lebensmittel und biogene Abfälle, 21 Prozent Verpackungsmaterial und 10 Prozent Altstoffe, wie Batterien". Und jedes genießbare Lebensmittel, dass man zu früh entsorgt, schadet auch dem eigenem Portmone. "Wenn man zum Beispiel schon beim Einkaufen darauf achtet, nur so viel zu kaufen wie man verwenden kann, spart man hier schon gutes Geld. Und es landen viel weniger Lebensmittel in der Restmüll-Tonne", sagt Umwelt-Landesrätin Sara Schaar.
Mindesthaltbarkeitsdatum
Oftmals finden Lebensmittel ihren Weg in die Tonne, da sie das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) überschritten haben; dabei können viele Lebensmittel bedenkenlos nach Überschreitung des MHD genossen werden. Daher appelliert Stadträtin Sandra Wassermann: "Verlassen wir uns wieder mehr auf unsere Sinne. Bei manchen Produkten ist sicher Vorsicht angebracht und man sollte kein Risiko eingehen. Aber Nase, Zunge und Augen sind bei zahlreichen Lebensmitteln gefragt und können mithelfen, Lebensmittel nicht im Abfall landen zu lassen."
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