Unternehmensgründung

Mutig in die neuen Zeiten

Seit 1. Jänner ist Karoline Paar mit "KAPA Immobilienconsulting" selbstständig. Ein mutiger Schritt mitten in der Pandemie. 

KLAGENFURT. Karoline Paar hatte schon immer den Wunsch, selbstständig zu arbeiten. „Ich bin in einer Familie von Unternehmern groß geworden. Auch wenn es komisch klingt, aber ich wusste bereits mit acht Jahren, dass ich selbstständig werden möchte, mit zehn Jahren wusste ich, dass mein Traumberuf Immobilienmaklerin ist und mit 13 war klar, dass meine Firma einmal KAPA heißen würde. Nun hat zwar alles ein bisschen länger gedauert als geplant, aber die Wünsche haben sich erfüllt“, strahlt die Jungunternehmerin. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter, war für Karoline Paar klar, dass sie sich auf sich selbst fokussieren muss. „Auch wenn es nicht leicht war, habe ich die Trauer in etwas Produktives verwandeln können. Ich habe noch viele Pläne und wenn ich nicht bald damit anfange, wäre es vielleicht irgendwann zu spät dafür“, so Paar. Bevor sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, hatte sie bereits in einem Immobilienbüro gearbeitet, um Erfahrungen zu sammeln.

Hürden auf dem Weg

„Ich habe Wirtschaft und Recht und General Management an der AAU Klagenfurt studiert. Dachte also, dass ich einen guten Grundstein für die Selbstständigkeit hätte, aber weit gefehlt“, erklärt sie. Hier hat man die Auswirkungen von Corona am stärksten gespürt. Dinge, die eigentlich in ein paar Wochen erledigt gewesen wären, dauern durch Homeoffice und Kurzarbeit viel länger. „Auf meine ersten Visitenkarten musste ich aufgrund von Lieferproblemen über zwei Monate warten, Behördenwege dauern unverhältnismäßig lange und, und, und. Selbst ein normaler Einkauf von Bürobedarf war nicht möglich“, erzählt Karoline Paar. Auch das Budget war ein Thema: „Ich habe natürlich für diesen Schritt gespart und mir ein großzügiges Budget zur Seite gelegt, welches zur Gründung notwendig sein würde, aber das ist durch unvorhergesehene Themen und Versicherungen bereits überzogen, man kann sich gar nicht genug vorbereiten.“ Trotz allem ist sie überwältigt von dem Erfolg ihres Unternehmens. „Ich arbeite zwar sieben Tage die Woche, aber das hat vielleicht dazu geführt, dass ich seit dem ersten Monat nicht nur Break Even bin, sondern auch ein Plus verzeichnen kann.“ Bereits jetzt weiß sie, was ihre Kunden an ihr schätzen: „Eine Firma zu gründen ist
spannend, zeit-, nerven- und kostenraubend, aber daneben auch noch seinen eigentlichen Job normal auszuüben, ohne die Kunden spüren zu lassen, wie sehr man teilweise schon auf dem Zahnfleisch geht, erfordert viel Professionalität und Liebe zum Beruf.“

Sozialer Hintergedanke

KAPA Immobilienconsulting kommt nicht von ungefähr: „Consulting deswegen, weil ich Kunden gerne berate und auch gerne ein bisschen mehr biete als vielleicht so manch anderer. Ich möchte sowohl Immobilienmakler aufnehmen als auch eine Abteilung für Hausverwaltung gründen, da mich bereits schon einige Eigentümer angesprochen haben und meinten, sie würden nicht nur die Vermittlung, sondern auch die Verwaltung in meine Hände legen wollen. Das einzige Problem, welche bei der Aufnahme künftiger Mitarbeiter schwierig werden könnte, ist, dass ich es mir zur Aufgabe gemacht habe, nach jedem abgeschlossenen Kaufvertrag einen Teil der Provision einer gemeinnützigen Organisation zu spenden, welche sich für das Tierwohl einsetzt. Mir ist dies ein Anliegen, doch ich verstehe natürlich, wenn nicht jeder bereit ist, von seiner hart erarbeiteten Provision etwas zu spenden. Ich muss sehen, wie ich diese Hürde zur allseitigen Zufriedenheit lösen kann, denn von diesem Grundsatz ‚Service, der weitergeht‘ möchte ich nicht abrücken“, so die junge Unternehmerin.