Innenstadt-Diskussion
Benediktinerschule: doch kein Budgethotel?
Verwirrspiel am Benediktinerschule: Investoren sagen "Konzept bleibt aufrecht", während Kritiker fragen: "Was ist mit dem beschlossenen Budgethotel?".
KLAGENFURT. Dass der Verkauf der Benediktinerschule nicht ohne Diskussionen ausgehen würde, war von vornherein klar. Anfang Dezember 2018 war es dann offiziell: Die ARGE Benediktinerschule erhielt den Zuschlag. Dies wurde aufgrund des schlüssigen Konzeptes entschieden. Investor Franz Peter Orasch, der sich auch für das historische Gebäude interessierte, ging leer aus.
Doch nun rumort es in der Stadt: Die Grünen bekritteln: Der Käufer sei äußerst wankelmütig. Durch die Medien wird verkündet, dass der zukünftige Betreiber auf ein Budgethotel verzichte. Das Budgethotel war aber Teil des vor drei Jahren präsentierten und dann im Gemeinderat beschlossenen Konzeptes. Der Antrag wurde damals mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ und Grünen angenommen. Die Gemeinderäte Jandl (Team Kärnten), Reinisch (fraktionslos), Ruppert (F.A.I.R.), Schmidt-Tarmann (Grüne) und Petritz (Ersatzgemeinderat ÖVP) verließen damals den Sitzungssaal. Zuvor brachte die FPÖ noch einen Abänderungsantrag an: Für die FPÖ war die Summe von 2,2 Millionen Euro zu niedrig. Die Grünen befürchten, dass es ohne ein Budgethotel nicht zur gewünschten Belebung der Innenstadt kommt. Die Stadtplanung forciert Hotels in der Innenstadt, da sich die Stadt durch Hotels eine Belebung der Innenstadt verspricht.
Kein Budgethotel
Nun herrscht Verwirrung: In Medienberichten war die Absage vom geplanten und jedoch im Konzept beschlossenen Budgethotel die Rede. Auf Anfrage der WOCHE bei der ARGE Benediktinerhof ist zwar von der Einhaltung des Konzeptes die Rede, das Budgethotel wird darin aber namentlich nicht erwähnt. „Das dem Klagenfurter Gemeinderat präsentierte und von diesem am 17.12.2018 beschlossene Konzept zur Weiterentwicklung des sensiblen innerstädtischen „Standortes“ der Benediktinerschule bleibt selbstverständlich weiterhin aufrecht. Aufrecht ist auch der im Gemeinderat bereits beschlossene Teilbebauungsplan", heißt es in der Aussendung. Zur ARGE Benediktinerhof gehören Thomas Müller, Robert Kanduth und Helvig Kanduth.
"Gewerbeflächen im Erdgeschoss und Büroeinheiten schaffen Synergien mit dem Marktviertel und führen zu zusätzlichen innerstädtischen Frequenzen. Eine touristische Erweiterung des Traditionsbetriebes "Der Sandwirth" stärkt die Belebung der Klagenfurter Innenstadt im Qualitätssegment. Wohneinheiten für KlagenfurterInnen runden das Gesamtkonzept ab. Die Altstadt erhält durch das durchdachte Mixed-Use-Konzept für Einheimische und Besucher einen weiteren positiven nachhaltigen Impuls", erklären die Investoren das Konzept.
Wirtschaft stärken
„Als Kärntner Unternehmer und Investoren ist es uns ein persönliches Anliegen zur Stärkung der lokalen Wirtschaft und zur Belebung der Klagenfurter Innenstadt tatkräftig beizutragen. Dieser Verantwortung, aber auch der städtebaulichen Verantwortung und dem feinfühligen Umgang mit der historischen Bausubstanz sind wir uns sehr bewusst, weshalb selbstverständlich sämtliche Planungsschritte mit den zuständigen Behörden abgestimmt werden“, so die Projektpartner Müller und Kanduth. Die Investoren versichern abschließend: "Als Kärntner Investoren und Unternehmer freuen wir uns einen Beitrag zur Klagenfurter Innenstadtentwicklung leisten und einen lebendigen Ort für alle Altstadtbesucher entwickeln zu können.“ Wie diese Belebung im Detail aussieht, wurde nicht kommuniziert.
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