Viktring
Bürgerinitiative fordert Schließung der Schießanlage

Gutachter bestätigt: Viktringer Schießlärm macht krank. Bürgerinitiative fordert Schließung der Anlage | Foto: Privat
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  • Gutachter bestätigt: Viktringer Schießlärm macht krank. Bürgerinitiative fordert Schließung der Anlage
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Bürgerinitiative fordert sofortige Schließung der Schießanlage bei den Treimischer Teichen. Umweltmediziner bestätigt Gesundheitsprobleme durch Schüsse. 

VIKTRING. „Es reicht. Der unerträgliche stundenlange Schießlärm mit Großkaliber-Waffen in einem Viktringer Erholungswald oberhalb der Treimischer Teiche macht nachweislich krank“, stellt Franz Ahm, Sprecher der Bürgerinitiative „Stoppt den Schießlärm in Viktring“ fest. Ahm beruft sich dabei auf ein ausführliches schriftliches Gutachten des international bekannten Umweltmediziners und Leitenden Sachverständigen Thomas Edtstadler, der nach Messungen im Bereich der veralteten und seit Jahren höchst umstrittenen Open-Air-Schießanlage zu diesem eindeutigen Schluss kommt.

Anrainer sind genervt 

Ahm: „Es darf nicht mehr sein, dass das pure Freizeitvergnügen für knallende Hobby-Schützen mit Dauerfeuer aus ,Elefantentötern‘ im Bereich eines Naherholungsgebietes und neben einem Landschafts- und Wasserschutzgebiet,  Anrainer nervt, Jogger auf dem städtischen Fitnessparcours erschreckt, Fischer verärgert."
Ahm fordert: "Die Schrott-Schießanlage des SV Sponheim muss sofort geschlossen werden." Das Gutachten besagt, dass der Lärm auf Dauer Menschen in der Nachbarschaft krank macht und es zu Herz- und Blutdruckstörungen, sowie Haut- und anderen Krankheiten kommen kann.

Keine Lärmschutzmaßnahmen 

"Noch dazu verstößt die Vereinsleitung permanent gegen Vorschriften und Regeln. So wurde über den heurigen Sommer mehrfach verbotenerweise mit Gewehren Veranstaltungen geschossen und sogar laufend Trainingseinheiten abgehalten", ärgert sich Ahm.  Es erfolgten Anzeigen. Juristen der Volksanwaltschaft haben die Vereinsleitung und Behörden scharf kritisiert und ein „entsprechendes Durchgreifen“ gefordert. Bemängelt wird das Fehlen von baulichen Lärmschutzmaßnahmen wie Lärmwände oder fehlende Bescheide.

Verein lehnte Angebot der Stadt ab 

"Den Vogel abgeschossen hat die Vereinsleitung, als die Klagenfurter Stadtregierung dem Schützenverein eine nagelneue, knapp 700.000 Euro teure und moderne Schießanlage in Klagenfurt angeboten hatte, die nach dem neuersten Stand der Technik absolut schalldicht gebaut worden wäre", so Ahm.  Nachdem der Verein zunächst das großartige Angebot des Stadtsenates angenommen hatte, lehnte er später wieder ab.

Kinder leiden unter Schiesssalven

Besonders betroffen ist auch das benachbarten Kinder- und Jugendheim Josefinum. Laut Leiterin Petra Arnusch befinde sich das Heim samt Schulbetrieb unter einer „Schallglocke mit Echoeffekten“. Über 110 betroffene Buben und Mädchen und 80 Therapeuten würden ständig unter diesem unerträglichen Schiesssalven leiden, in der dazugehörenden Schule müssten – trotz Corona – die Fenster geschlossen bleiben, um sich vor den Knallern aus Pistolenschüssen zu schützen. Arnusch: „Nach diesem Gutachten ist klar, dass die Schießstätte entfernt werden muss."

Anlage war nicht "früher" da 

„Das Märchen, dass die Schießanlage schön früher da war, stimmt nicht, es gab sehr viele bestehende Häuser an der Keutschacherstraße und auch das Josefinums war bereits in Viktring. Das ist im Grundbuch ersichtlich", erklärt Ahm. Zudem wurde zu Beginn der 70er-Jahre noch mit Armbrust und Kleinkaliber geschossen, heute wird mit Großkaliber samt Dauerfeuer gelärmt und neuerlich auch mit Gewehren. Durch eine Lärmschutzverordnung ist wenigstens an Wochenenden Ruhe eingekehrt.
Ein weiterer Anrainer: „Wir können lärmtechnisch nicht unterscheiden, ob ein Wettbewerb durchgeführt oder trainiert wird – jeder Tag klingt gleich höllisch. Wir wollen nur unsere Ruhe wiederhaben.“

Wurde Boden vergiftet? 

Die Bürgerinitiative verweist auch auf den Waldboden neben einem Wasserschutzgebiet – seit Jahrzehnten versinken dort Giftstoffe. Und es gibt Bodenproben knapp außerhalb der alten Anlage im Steinbruch mit eindeutig erhöhtem Quecksilberwerten.
Peter Jaritz von der BI: „Nach diesem Gutachten gibt es nur eine Lösung – das Aus der unnötigen Anlage in diesem so idyllischen Waldstück.“ Stefan Neuwersch, Mediziner: „Auf Grund des vorliegenden medizinischen Gutachtens ist es nur schlüssig, dass dieses gesundheitsschädliche Hobby in freier Natur sofort verboten gehört."

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