Neues STEK für Klagenfurt
"Das Messeareal ist eine Betonwüste"
Mit vier Schwerpunkten und einem 80-köpfigen Expertenteam will die Stadt Klagenfurt den Kurs für das komplexe Thema Stadtentwicklung mit dem STEK2025+ festlegen.
KLAGENFURT. Beim Foto zur heutigen Pressekonferenz wurde ein Punkt deutlich: Es sind zu viele Autos in der Stadt, sämtliche Parkplätze im Innenhof des Europahauses besetzt. Die Fahrzeuge erschwerten eine Aufnahme von Stadtplanungsreferentin Corinna Smrecnik und Vizebürgermeister Philipp Liesnig (beide SPÖ).
Wie geht leistbarer Wohnraum
Mit dem "STEK2025+" will die Stadtpolitik die Rahmenbedingungen für das wohl komplexeste Thema der Neuzeit – Stadtentwicklung – stellen. Brocken wie die Weiterentwicklung des alten Hallenbades, des Bahnhofsviertels und des Messeareals sowie Mobilität oder Wohnraum zählen dazu. In den nächsten zehn Jahren wird an der Zielsetzung für das STEK2025 gearbeitet. Daran beteiligt sich eine 80-köpfige Expertengruppe.
"Gemeinnützige Bauträger finden keine Gründe"
Als Schwerpunkte wurden dafür smart, lebenswert, mobil und innovativ gewählt. Einer der größten Herausforderungen wird wohl das Meistern der Hürde zwischen leistbarem Wohnraum und den begrenzten Flächen in Klagenfurt sein. "Gemeinnützige Bauträger haben Schwierigkeiten günstige Gründe zu bekommen, da Gründ eine lohnende Kapitalanlage sind. Zudem haben wir Bauland-Überhänge (Anm.: Es sind zu viele Flächen als Bauland gewidmet, dennoch werden ständig neue Flächen gewidmet", sagte Smrecnik. Laut dem neuen Raumordnungsgesetz kann bei der Umwidmung von Flächen eine Befristung ausgesprochen werden. Eine Befristung auf zehn Jahre soll möglich sein. Mit diesem Instrument soll das lohnende Geschäft mit Umwidmungen von Agrarflächen und dem Bodenfraß entgegengewirkt werden.
Klagenfurt mit "Metrolinie"
Im Zuge der Pressekonferenz wurde auch gesagt, dass mehr und mehr Flächen entsiegelt werden sollen. Beispielsweise habe man "am Messeareal eine Betonwüste". "Wir wissen, es gibt einen Rückgang beim Individualverkehr. Die Koralmbahn soll zur Metrolinie werden. Wir müssen eine Taktung auf den Hauptverkehrsadern herstellen, dass der Blick auf den Plan obsolet wird", sagte Liesnig. In diesem Zusammenhang fiel auch das Wort "Rad-Highways", Autobahnen für Radfahrer, wo oder wie diese umgesetzt werden sollen, wurde nicht ausgeführt.
Ein Projekt für Jahrzehnte
Abschließend wurde betont, dass das neue STEK auch nach der Gemeinderatsperiode mit einer neuen Stadtregierung weiterentwickelt werden muss und nicht in der Schublade verschwinden wird. In den nächsten zehn Jahren sollen Ziele, Handlungsfelder und Projekte definiert sein. Das STEK2025+ wird referatsübergreifend weiterentwickelt.
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