Dorotheum
Der Hüter der Kunstschätze

Schätzmeister Christian Tschuk in den „heiligen Hallen“ des Dorotheums, wo die Kunstgegenstände aufbewahrt werden. | Foto: RMK
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Das Dorotheum wurde einst von Kaiser Joseph I. gegründet und blickt auf mittlerweile hunderte Jahre Auktionsgeschichte zurück.

KLAGENFURT. Einer, der diese Geschichte seit mehr als 25 Jahren mitprägt, ist Christian Tschuk, Schätzmeister des Dorotheums in Klagenfurt. Nach der Ausbildung zum Gold- und Silberschmied in Ferlach arbeitete er vier Jahre lang als Goldschmied, ehe er sich der Aufnahmeprüfung und dem Eingangstest zum Schätzmeister für Wertgegenstände und Kunstwerke stellte und diese auch erfolgreich absolvierte. Er selbst tourt durch ganz Kärnten, um Wertgegenstände, Gemälde und andere Kunstobjekte zu besichtigen und zu schätzen. Seine persönlichen Favoriten sind seltene Herrenarmbanduhren und Kärntner Kunst. Eines seiner wertvollsten Stücke war ein Ölgemälde von Werner Berg, das 2016 für 116.000 Euro über den Ladentisch ging. „Mittlerweile ist dieses Gemälde über 200.000 Euro wert. Die Kunstpreise sind generell im Steigen, da die Nachfrage nach Kunst größer wird“, weiß der Experte.

So wird gearbeitet

Für gewöhnlich kommen Kunden mit ihren Gegenständen, sofern sie transportabel sind, ins Dorotheum, dort wird eine genaue und vor allem objektive Schätzung vorgenommen. Je nach Gegenstand gibt es unterschiedliche Bewertungskriterien zu beachten. „Am Beispiel von Schmuckstücken ist der Ablauf so: Ich schätze die Nachfrage ein, es wird geschätzt, ob es sich dabei um ein Original oder einen Nachbau handelt, wir berechnen mittels labortechnischer Verfahren die Edelsteine und Edelmetalle, berücksichtigen Design, Material, Goldkurse, Marktwerte und die Verarbeitung“, erklärt er kurz. Was so einfach klingt, ist ein aufwendiger und langwieriger Prozess, der Präzession erfordert. „Es geht darum, die Kunden so gut, genau und objektiv wie möglich zu beraten, damit sie den bestmöglichen Preis mit dem Stück erzielen“, so Tschuk.

Das Schätzen eines Kunstgegenstandes oder Schmuckstücks ist ein aufwendiger Prozess, der sehr viel Erfahrung und Wissen erfordert. | Foto: RMK
  • Das Schätzen eines Kunstgegenstandes oder Schmuckstücks ist ein aufwendiger Prozess, der sehr viel Erfahrung und Wissen erfordert.
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Versteigerung

Anschließend werden die Gegenstände in die Auktionen des Dorotheums aufgenommen. „Für Kunden, die sich entschließen, über uns zu verkaufen, übernehmen wir natürlich die komplette Abwicklung vom Verkauf bis hin zum Transport.“ Die meisten Auktionen werden im Dorotheum – auch bereits vor Corona – online abgewickelt. Durchschnittlich laufen diese Auktionen zwischen einer und zwei Wochen. In Kärnten hat man sich vor allem auf Kärntner Künstler spezialisiert, gerade unlängst erzielte im Dorotheum Wien das acht Meter große Koralpen-Panorama von Markus Pernhart einen Rekordpreis von 283.900 Euro. Das vierteilige Gebirgspanorama der Koralpe ging an eine österreichische Privatsammlung. Vor allem durch die Coronapandemie gab es starke Zuwächse bei Online-Auktionen. „Viele Kunstbegeisterte hatten in den Lockdowns Zeit, sich mit Kunst-Auktionen zu beschäftigen, das war unser Vorteil“, so Tschuk.

Das vierteilige Panorama der Koralpe von Markus Pernhart erzielte den Rekordpreis von 283.900 Euro. | Foto: Dorotheum
  • Das vierteilige Panorama der Koralpe von Markus Pernhart erzielte den Rekordpreis von 283.900 Euro.
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Beratung

Was für Christian Tschuk besonders wichtig ist, ist die Beratung. „Die Vorbereitung einer Auktion dauert durchschnittlich ein halbes Jahr. Ich bin sehr viel unterwegs, um Kunden zu beraten. Man kann wirklich sagen, das Dorotheum ist zu einem professionellen Kunstvermittler in Kärnten geworden und das sehen auch unsere Kunden so.“ Immer wieder kommt es vor allem bei Erbschaften oder bei Dachbodenentrümplungen zu Überraschungsfunden. Von einem berichtet uns der Kunstexperte gerne: „Ich war vor Jahren bei einer Besichtigung in Oberkärnten, der Kunde hatte sich dann aber entschieden, seine Stücke zu behalten. Jahre später, nachdem er verstorben war, kam seine Tochter, um einige Gegenstände schätzen zu lassen. Ich erinnerte mich an ein ganz besonderes Gemälde, das im Haus gehangen hatte und bat die Tochter nachzusehen, ob es noch da sei. Gesagt, getan, wir haben für diese doch einfach wirkenden Gemälde dann 35.000 Euro erzielt. Viele wissen oft gar nicht, was ihre Kunstgegenstände wert sind, gerade deshalb ist eine Beratung immer eine gute Entscheidung.“

Christian Tschuk bei der Beratung zu einem Kunstwerk. | Foto: RMK
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