Der Tod des eigenen Kindes
Tod und Trauer gehören zum Leben und ich denke, gerade betroffene Eltern müssen das schmerzlich lernen.
Nichts ist mehr so, wie es war und für Eltern beginnt oft auch unbewusst ein neuer Umgang mit der Zeit. Eltern sprechen über die Zeit vor und die Zeit nach dem Tod ihres Kindes. Die Zeit, in der die Familie „komplett“ war und die Zeit nach dem Verlust. Die Zeit des Schmerzes, des Neu-Findens, die Zeit als große Herausforderung, sich als Familie wieder zu finden, mit dem „leeren Platz“, der durch den Tod der Tochter oder des Sohnes entstanden ist, leben zu lernen und sich als Familie neu zu orientieren.
Stellen Sie sich ein Mobile vor, das symbolisch eine Familie darstellt. Normalerweise steht es im Gleichgewicht. Auch wenn Differenzen vorkommen, das Mobile stärker oder weniger stark pendelt, sich sogar Familienmitglieder ineinander „verheddern“, so pendelt es sich doch wieder ein und steht nach einer Zeit wieder im Gleichgewicht. Anders ist es, wenn ein Kind stirbt. Das Pendel gerät völlig aus dem Gleichgewicht und pendelt sich nicht wieder ein. Zuerst wirbeln die Familienmitglieder wild durcheinander, und zwar jeder für sich alleine. Alle haben ihren bekannten und vertrauten Platz verloren. Stirbt das jüngste Kind, wird das vorletztgeborene zum jüngsten Kind. Das gesamte Familiengefüge ist durcheinander geraten. Trauernde Eltern, Geschwister, Großeltern ... fühlen sich oft „zwischen den Stühlen“. Der Tod hat auch den Platz jedes Einzelnen ins Wanken gebracht. Der Platz in der Familie und in den Beziehungswelten ist „verrückt“.
Astrid Panger
Referat für Trauerpastoral der Diözese Gurk
Gründerin der Plattform "Verwaiste Eltern"
Heuer findet das Jahres-Symposium der Plattform „Verwaiste Eltern“ mit diesem Schwerpunkt zum dritten Mal am 25. Mai 2013 im Kloster Wernberg statt.
Information: Plattform "Verwaiste Eltern", Kumpfgasse 4, 9020 Klagenfurt/WS, Handy: 0676 8772 2132, Home: www.kath-kirche-kaernten.at
Jahres-Symposium Plattform "Verwaiste Eltern"
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