Die Aussagen unseres Landeshauptmannes bezüglich des Pflegeregresses
Kaum einer hat die Aussage unseres Herrn Landeshauptmannes "Die Bezahlung des Pflegeregresses als Elternbeitrag ist zumutbar, denn ´die Eltern erhalten erhöhte Familienbeihilfe und diese dient ja nicht zum Kauf von Marlboro oder für einen Spoiler für das Auto."
Diese Aussage ist einfach eine Frechheit. Man sieht dass unseren Politikern der Alltag einer Familie die ein behindertes Kind oder auch schon jungen Erwachsenen hat fremd ist.
In unserem Fall mussten wir unseren schwer geistig behinderten Sohn vor 7 Jahren in ein Heim in Kainbach geben. In Kärnten war seinerzeit wegen seines schwierigen Verhaltens kein Platz. Der Entschluss ist uns schwer gefallen, ´weil durch die Entfernung regelmässige Kontakte doch schwer einzuhalten sind. Leider waren wir wegen seiner Beaufsichtigung zu jeder Tages - und Nachtzeit (er wachte unregelmässig auf und konnte keinesfalls alleine gelassen werden)und seiner Aggression nicht in der Lage die Betreuung weiter durchzuführen.
Behinderte junge Erwachsene werden nie für ihren Lebensunterhalt sorgen können die Eltern sorgen in den meisten Fällen mit ihr Leben leichter bzw. lebenswerter zu machen. Die erhöhte Familienbeihilfe geht für Medikamente (der Behinderte ist nicht rezeptgebührenbefreit solange er auch noch zu Hause den Wohnsitz hat) Kleidung (in unserem Fall ein sehr hoher Bedarf), Versicherungen und kleine "Verschönerungen" des Lebens unseres Kindes (z. B Eintritt in die Therme) und Besuchen zu Hause auf.
Wieviel bei seinen Besuchen kaputtgeht ist auch lange nicht mit der erhöhten Familienbeihilfe gedeckt. Ich will mich nicht beklagen - wir sind die Eltern, jedoch kann eine Behinderung jede Familie aufsuchen- hat ein sozialer Staat nicht die Pflicht die ohnehin vom Schicksal geprüften Eltern zu unterstützen. Die Eltern werden von Jahr zu Jahr älter brauchen auch vielleicht Hilfsmittel (Brille Hörgeräte) Ist es nötig vom menschlichen Leid die alle diese Familien trifft diese Familien auch noch finanziell zu schröpfen?
Eine Heimunterbringung ist immer die letzte Möglichkeit, wenn es daheim eben nicht geht, und lieber Herr Dörfler glauben Sie wirklich dass Menschen die nach Ihren Worten das Geld nicht für Marlboro und Spoiler verwenden würden nicht lieber die Pflegebeihilfe kassieren und ihr Kind damit aus dem Heim nehmen? Manche Förderung den der Behinderte in einer behindertengerechten Einrichtung z. B Schulheime für Behinderte durch geschultes Fachpersonal hat wäre somit zunichte gemacht.
Meiner Meinung nach gibt der Bund gibt die Familienbeihilfe- das Land kassiert sie wieder ab- was dazwischen ist interessiert niemanden,- Hauptsache es ist "sozial ausgewogen".
Nochmals zur Sache Marlboro wenn einem Behinderter (nicht deren Eltern) dem so so viele schöne Sachen im Leben verwehrt bleiben, der niemals wegen eben dieser Behinderung frei ist wirklich eine Schachtel Marlboro gekauft werden ist das doch auch ok nicht wahr Herr Landeshauptmann Dörfler?
Lieber Banken und rundherum bankrotte Staaten zu unterstützen für den Normalbürger ist es sozial sehr kalt, und ich fürchte es wird noch immer kälter. Ist das der richtige Weg?
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