Dieses Team operiert für ein Kinderlächeln

Ulrike Nothegger ist eine Kämpferin für die Armen und Kranken. Seit vielen Jahren ist die Klagenfurter Krankenschwester für Ärzte ohne Grenzen in jenen Ländern unterwegs, in denen Elend und Schmerz dominieren.

30 OPs in zehn Tagen
Dieser Tage bricht die OP-Schwester gemeinsam mit einem Ärzte- und Schwesternteam aus Österreich und unter der ärztlichen Leitung von Professor Jürgen Holle auf nach Niger, um dort in zehn Tagen rund 30 Kinder zu operieren, die an „Noma“ erkrankt sind.
„Noma“ ist eine Infektionskrankheit, ausgehend von im Mund vorhandenen Keimen, die sich auf der Wange, Lippe und Nase ausbreiten. In Folge der schweren körperlichen Entstellung werden die Kinder verstoßen und von der Gesellschaft ausgeschlossen.
Um den Kindern, vor allem in Afrika, ein schmerzfreies Leben zu bieten, wurde die „Noma Hilfe Österreich“ gegründet, unter dem Titel „Operations for a smile“. Ulli Noth-egger, die sich am 12. April auf die Reise nach Niger macht, ist für die Vorbereitungen in Niger zuständig: „Die OP-Räume, die Instrumente und das Verbandsmaterial müssen vorbereitet werden.“

„Aufpäppeln“ vor der OP
Drei Monate vor den Operationswochen werden in Niger betroffene Kinder aus den Dörfern in die Klinik gebracht, um dort auf die Operation vorbereitet zu werden. „Die Kinder sind zum Teil schwer unterernährt. Sie leben im Busch und ernähren sich von Heuschrecken“, erzählt Nothegger. Die Noma-Hilfe hat in Niger einen guten Ruf, dass die „Eltern mit deren Kinder Schlange stehen und bangen, dass sie ebenfalls auf der Operationsliste stehen“, schildert Nothegger, die schon viele Einsätze für Ärzte ohne Grenzen absolviert hat.

Stressiger Arbeitstag
Um acht Uhr morgens beginnt der OP-Tag von Nothegger und dem Team. „Wir operieren von halb neun Uhr morgens bis oft elf Uhr nachts. Die Operationen dauern zwischen fünf bis acht Stunden und innerhalb der zehn Einsatztage in Niger können wir rund 30 Kindern helfen“, so die OP-Schwester über den stressigen Arbeitstag.
„Durch die Aufklärungsarbeit machen afrikanische Medizinmänner auf die an Noma erkrankten Kinder aufmerksam. Wir arbeiten eng mit der Dorfgemeinschaft und dem Medizinmann zusammen“, so die Frau, für die ein Lächeln der Kinder alles wert ist.
Gerne bedanken sich die Kleinen mit Dankeschönkarten für ihr „neues Leben“. Die Enttäuschung jener Kinder, die nicht operiert werden konnten, ist auch beim Ärzteteam groß.

Zur Sache:

Noma: In Ländern mit einer hohen Rate an Unterernährung und Eiweißmangel können sich Keime ausbreiten und zu Entstellungen führen.

Wer spenden möchte: Nomahilfe Jürgen Holle, PSK Kto.-Nr.: 92079946, BLZ.: 60000

Katja Juliane Auer
Fotos: KK