Fällt der Vorhang fürs Wulfenia-Kino?
Kinobetreiber machte Alternativkino Angebot – dieses lehnte ab. Jetzt droht Wulfenia-Kino das Aus.
ST. RUPRECHT. 150.000 Euro – diese Fördersumme hat die Stadt für die Übersiedelung des Volkskinos in das Atrigon-Hotel im Stadtsenat beschlossen. Dabei inkludiert ist die Erweiterung durch drei neue Kinosäle für über 300 Kinobesucher. Hinzu kommt die Übernahme der monatlichen Mietkosten von 6.700 Euro (ohne Betriebskosten). Der Gemeinderat will in seiner nächsten Sitzung einen Beschluss fassen und das obwohl es ein günstigeres Angebot gibt.
Seit Monaten liegt ein Vorschlag seitens des Betreibers des Wulfenia Kinos, Alfred Laas vor. Laas: „Wir haben dem Verein ,Alternativkino' angeboten, sich bei uns einzumieten", erklärt der Kinobetreiber und spricht über die Vorzüge: "Das kostet viel weniger und hat den Vorteil, beide Kinos zu stärken und die Programmvielfalt für Klagenfurt zu garantieren.“
Allerdings ist man seitens des Vereins nicht bereit, auf das Angebot einzugehen. Kein Wunder, so Laas, denn "die Chance mit Steuergeld ein eigenes vollausgestattetes Kino – inklusive Sitzgarten und Snackbar – zu betreiben", scheint zu verlockend.
Bedenken in Richtung „Wettbewerbsverzerrung“ und „EU-Widrigkeit“, so Laas, wurden aber bislang keine geäußert.
„Die Politik unterstützt ein Projekt, das sich nach eigenem Bekunden als ,schärfster Konkurrent' des Wulfenia sieht. Mit öffentlichem Geld wird hier gegen private Kinobetreiber vorgegangen. Das ist ein Skandal der Sonderklasse“, so Laas verärgert, der erst im November 2011 das Wulfenia-Kino renoviert wiedereröffnete und zugibt, dass dem Wulfenia-Kino das endgültige Aus drohe.
Kinobetreiber Laas, der das Wulfenia-Kino vor wenigen Jahren rundum erneuern ließ, hat sogar Befürchtungen, dass sich das Experiment der gescheiterten Seebühne wiederholen könnte. „Die Politik lernt scheinbar nicht aus eigenen Fehlern. Von ,intelligentem Sparen' ist man in Klagenfurt offenbar noch immer Lichtjahre entfernt“, zeigt sich Laas in Sorge um die Zukunft des Wulfenia-Kinos und schließt: „Man kommt sich vor wie im falschen Film“.
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