Jonkes Grabkreuz aufgelöst

Gert Jonke - Mittelpunkt der Ausstellung "Die Auflösung des Kreuzes - 1826" von Ingrid Ahrer im Musil-Museum in Klagenfurt | Foto: Ingrid Ahrer
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  • Gert Jonke - Mittelpunkt der Ausstellung "Die Auflösung des Kreuzes - 1826" von Ingrid Ahrer im Musil-Museum in Klagenfurt
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KLAGENFURT. (chl). Im Robert-Musil-Literatur-Museum wandelt man auf den Spuren der drei großen Kärntner Literaten Musil, Christine Lavant und Ingeborg Bachmann. Das vom Germanisten Heimo Strempfl geführte Museum präsentiert aber auch hochwertige Kunstprojekte, die Bildende Kunst mit Literatur vereinen. Anlässlich der Verleihung des „Gert Jonke Literaturpreises“ konzipierte die Regisseurin Ingrid Ahrens, Jonkes Lebensgefährtin, das Kunstprojekt „Die Auflösung des Kreuzes – 1826“.

Ehrengrab in Wien

Die Stadt Wien hatte viel übrig für Jonke (1946, Klagenfurt - 2009, Wien) und widmete dem Kärntner Schriftsteller ein Ehrengrab am Zentralfriedhof, wo er am 19. Jänner 2009 bestattet wurde. Wie üblich stand zunächst ein schlichtes Holzkreuz als Zeichen des Todes am Grab. Das von Ahrer beauftragte und vom Künstler Wolfgang Walkensteiner gestaltete Denkmal zu Ehren Jonkes, der „Leuchtturm“ aus Krastaler Marmor, wurde im Herbst des Vorjahres vollendet und ersetzt mittlerweile das Holzkreuz.

1.826 Fotos bis zum Kunstprojekt

Mit dem Holzkreuz am Erdhügel des Grabes begann für Ahrer die Verarbeitung des Verlustes, der Umgang mit dem Unabänderlichen und damit ein persönlicher Prozess des Vertiefens und zugleich die ethisch-künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Kreuz. Daraus wiederum entwickelte sie ein Bild-Projekt, in dessen Mittelpunkt die Symbolkraft der Verwitterung des Holzkreuzes steht. „Die Metamorphose des einfachen Holzkreuzes entspricht aber auch der philosophischen Essenz von Jonkes literarischem Werk: Die Aufhebung der Schwerkraft als höchstes Ziel und Sehnsuchtspunkt des Menschen“, erklärt Strempfl. In dem Kunstprojekt stellt Ahrer Fotos des Grabes bzw. Kreuzes, die sie für ihre eigene Aufarbeitung des Todes machte, Texten aus dem Werk Jonkes gegenüber, die sich poetisch dem Thema Tod nähern. „Die Zahl im Ausstellungstitel steht für die 1.826 Fotos, die Ingrid Ahrer in den fünf Jahren bis zur Aufstellung des ,Leuchtturms“ von Wolfgang Walkensteiner machte und dem Bildteil des Projekts zugrunde liegen“, erörtert Strempfl.

Das Literatur-Kunst-Projekt ist bis 15. Mai im Musil-Museum zu sehen (Bahnhofstraße 50, Montag bis Freitag, 10 bis 17 Uhr; www.musilmuseum.at)

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