Verkehr Klagenfurt
Grüne Welle und digitale Ampeln werden ausgebaut

Die Einfahrt vom St. Veiter Ring in die St. Veiter Straße soll besser geregelt werden, um Fußgängersicherheit zu erhöhen. Hier wird seitens der Stadt gerade geprüft | Foto: Polzer
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  • Die Einfahrt vom St. Veiter Ring in die St. Veiter Straße soll besser geregelt werden, um Fußgängersicherheit zu erhöhen. Hier wird seitens der Stadt gerade geprüft
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Die mystische grüne Welle: Tatsächlich gibt es sie. Dahinter steckt eine kostenintensive und sehr diffizile Programmierung. Und die grüne Welle wird in Klagenfurt durch die Digitalisierung der Ampeln noch weiter ausgebaut. 

KLAGENFURT (vep). Obwohl man seitens der Stadt im Sinne des Radmasterplans vieles weiterzubringen versucht, geht es auch für die Autofahrer voran. Die grüne Welle soll weiter forciert werden, informiert Verkehrsreferent StR Christian Scheider: "Das hat auch einen Umwelthintergrund: Stehende bzw. Autos im Stop-and-Go-Modus bedeuten mehr CO2-Ausstoß."
Seit 2012 gibt es einen neuen Zentralverkehrsrechner für die Ampelregelung, den das Land Kärnten, die Stadt Klagenfurt und Villach angekauft haben. Kostenpunkt damals: 800.000 Euro, ein Viertel zahlte die Stadt Klagenfurt. 

Digitalisierung der Ampeln geht weiter

Viele Ampeln - insgesamt gibt es in Klagenfurt 106 - wurden nun auch bereits auf Digitaltechnik umgestellt. "Ein Drittel haben wir umgestellt, bis Ende 2019 soll die Hälfte der Ampeln digital sein", informiert der städtische Fachmann und Leiter für die Ampelsteuerung, Stefan Hornböck. Die Digitalisierung sei für die effizientere grüne Welle wichtig. Denn: "Auch in Straßenzügen mit analogen Ampeln wäre es dann möglich, eine grüne Welle zu schalten", so Hornböck. Analog nach wie vor ist etwa die Rosentaler und die Völkermarkter Straße, obwohl auch hier so "flüssig" wie möglich geregelt werde. Vor allem die Völkermarkter Straße sei laut Honrböck eine besondere Herausforderung, wenn es zur Umstellung kommt: "Durch die vielen Geschäftseinfahrten ist das ein Mega-Brocken, der hier noch auf uns zukommt." 
Generell müsse man aber achtsam sein, denn wenn alle wichtigen Einfahrtsstraßen weiter beschleunigt werden, staut es sich laut Hornböck spätestens an den Ringen.
Zudem ist es auch eine Kostenfrage, weshalb die Stadt Klagenfurt und das Land Kärnten nur nach und nach umrüsten können: Allein die Digitalisierung in der Rosentaler Straße koste laut Hornböck 70.000 bis 80.000 Euro. 

Zu wenig "Grün" für Fußgänger?

Mit dem "Grün" ist es so eine Sache, denn auch Fußgänger haben oft das Gefühl, dass ihre Grünphase zu kurz ist. Erst vor knapp einem Monat kritisierte Grüne-Gemeinderat Elias Molitschnig, dass Grünphasen für Fußgänger oft viel zu kurz bemessen und nicht mehr zeitgemäß seien. Die Stadt müsse aus Sicht der Fußgänger und Radfahrer gedacht werden, ließ Molitschnig in einer Presseaussendung wissen. „An vielen Fuß- und Radübergängen sind die Nutzung von Fußgängern und Radfahrern nur dann möglich, wenn man aufgrund der extrem kurzen Grünphasen im Laufschritt quert. Für benachteiligte Personen ist letzteres gar nicht innerhalb der Grünphase möglich. Am ausgewiesenen Radweg Waidmannsdorferstraße musst man meist bis zu zwei Phasen abwarten bis die bedarfsorientierte Ampelregelung die Querung des Südrings auf grün schaltet“, so Molitschnig damals. Das lange Warten vor Querungsampelanlagen müsse im Sinne der Smart-City-Strategie reduziert und Grünphasen für diese Querungen deutlich verlängert werden. "Der im Jahr 2012 erstmals eingeführte Zentralverkehrsrechner für das Klagenfurter Ampelsystem ermöglicht unterschiedliche Betriebsmodi und erlaubt demnach auch eine stärkere Berücksichtigung des Aktivverkehrs", sagte Molitschnig. 

Fußgänger durch Schutzphase nicht gefährdet

Das revidiert Hornböck vehement: "Der Kern des Problems ist, dass die meisten Menschen nicht wissen, dass sie ohnehin eine Schutzzeit haben. Wenn jemand in der letzten Grünsekunde die Fahrbahn betritt, kann er immer noch queren. Die Schutzzeit ist in Klagenfurt mit einem Meter pro Sekunde bemessen." 
Würde man nun die Grünphase für Fußgänger weiter verlängern, so bremse das wiederum den Autoverkehr auf einen weiten Radius ein. Immerhin hängen die einzelnen Ampelsysteme oft über weite Strecken zusammen. Und: Durch Umprogrammierungen entstehen hohe Kosten. 

Hohe Kosten bei Umprogrammierung: Rund 35.000 Euro für eine Anlage

Entsprechend sollte eine Umstellung und das Drehen an einer kleinen Schraube wohl überlegt sein. Generell betragen die Wartungskosten des Verkehrsrechners für die Stadt Klagenfurt anteilsmäßig (28% zahlt die Stadt Klagenfurt) ca. 15.000 Euro pro Jahr. Doch, so erklärt Hornböck: "Eine Ampelanlage ist oft mit vier Signalprogrammen belegt. Wenn diese Programme aufgrund einer Änderung neu geschrieben und in die grüne Welle integriert werden müssen sowie zusätzlich in die Zentrale überschrieben werden, damit bei einem Blackout das System noch weiter autonom nach seiner Programmierung läuft, reden wir von Kosten von durchschnittlich 35.000 Euro. Für eine Ampelanlage."

St. Veiter Ring soll anders geschalten werden

Eine Umstellung will StR Scheider aber tatsächlich demnächst umsetzen, da es sich hier um eine gefährliche Kreuzung handelt - mit der derzeitigen Regelung: Am St. Veiter Ring, Richtung St. Veiter Straße soll die Ampelschaltung verändert werden. "Wir lassen gerade die Kreuzung am St. Veiter Ring prüfen", so Scheider. Gerade hier bestehe ein Sicherheitsrisiko für querende Fußgänger. "Viele Autofahrer stehen in der Kreuzung am Ring und sehen dann die Fußgänger nicht, weil sie sich noch schnell einordnen wollen, wenn es rot wird", so Scheider.
Wenn eine Ampel umgestellt wird, so ist dies stets mit dem Land Kärnten zu akkordieren. "Die Stadt macht Vorschläge, das Land muss zustimmen", so Scheider.

Störfaktoren gibt es immer

Und wenn die - wo bereits geschalten - grüne Welle doch nicht funktioniert, so liege das laut Hornböck meist an Störeinflüssen, die kein Experte oder das System beeinflussen kann: "Vom Traktor bis zum Unfall - dafür können wir einfach nichts."

Die Einfahrt vom St. Veiter Ring in die St. Veiter Straße soll besser geregelt werden, um Fußgängersicherheit zu erhöhen. Hier wird seitens der Stadt gerade geprüft | Foto: Polzer
Manche Grünphasen für Fußgänger, wie hier vor dem Konzerthaus, sind tatsächlich kurz. Die Schutzzeit ermöglicht aber gefahrloses Fertig-Queren. | Foto: Polzer
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