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Hohe Bundesauszeichnung für einen Erinnerungsarbeiter

LH Peter Kaiser, Univ. Prof. Peter Gstettner und BM Gerald Klug
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BM Klug verlieh Ehrenzeichen an Peter Gstettner – LH Kaiser würdigte bei Feierstunde Verdienste des Geehrten für Be- und Gedenkkultur Kärntens

Das „Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“ wurde heute, Montag, von Verteidigungsminister Gerald Klug an Universitätsprofessor Peter Gstettner verliehen. Der frühere Erziehungswissenschaftler an der Uni Klagenfurt gründete 1994 das „Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška“ und den „Verein Memorial Kärnten/Koroška“. Bei der Feierstunde im ehemaligen Offizierskasino neben der Khevenhüllerkaserne in Klagenfurt-Lendorf waren auch Landeshauptmann Peter Kaiser und LHStv.in Gaby Schaunig anwesend. Die Kaserne war in der NS-Zeit Außenstelle des KZ Mauthausen. Diese „vergessene“ Vergangenheit hat Gstettner aufgearbeitet und die Kaserne zu einem Gedenk- und Erinnerungsort gemacht.

Der Landeshauptmann würdigte Gstettner als einen Menschen, der mit viel Energie, Engagement und Bereitschaft für eine Be- und Gedenkkultur des Landes Kärnten wirke. Die Arbeit des Geehrten in der politischen Aufklärung reiche weit zurück, so habe er sich zum Beispiel auch für das zweisprachige Schulwesen in Kärnten stark gemacht. „Konformität ist keine seiner Eigenschaften“, so Kaiser über Gstettner, den er auch als sensiblen Künstler und kritischen Freund kenne: „Er hält mir oft einen Spiegel vor, was ich sehr schätze.“ Die Gedenk- und Vermittlungsarbeit rund um die Kärntner Außenstelle des KZ Mauthausen bezeichnete Kaiser als enorm wichtig. So seien auch Schicksal und Erbe der Opfer nicht ungehört und ungesehen.

Minister Klug würdigte Gstettners Wirken ebenfalls, u.a. auch sein Engagement für die Errichtung einer 2007 enthüllten Gedenktafel bei der Khevenhüllerkaserne. Durch die Rekonstruktion der NS-Geschichte in Österreich solle das kollektive Schweigen gebrochen und das Lied von der „guten alten Zeit“ neu intoniert werden, meinte der Minister. Es gehe darum, den Blick jenseits der Schweigemauer in die Zukunft zu richten. Gstettner präge die wichtige Gedenkstättenkultur in Österreich. Es sei wichtig, oft vergessene NS-Tatorte zu öffentlich relevanten Gedenkorten zu machen.

Gstettner zeigte sich von der Auszeichnung „in der Tat überrascht“. Mit ihr werde auch die Arbeit des „Mauthausen Komitees“ gewürdigt, zudem würden die Menschen damit geehrt, „denen unsere Arbeit gewidmet ist“. Die Khevenhüllerkaserne, der Ort der Ehrung, sei in der NS-Zeit gebaut worden und habe damals zur „Heranzüchtung von Elitesoldaten des verbrecherischen Regimes“ gedient. Von 1943 bis 1945 sei hier die Außenstelle des KZ Mauthausen gewesen. Diese sei ab 8. Mai 1945 spurlos verschwunden, auch aus der Erinnerung. Durch die Enthüllung der auf seine Initiative angebrachten Gedenktafel sei das KZ in Klagenfurt-Lendorf als Faktum anerkannt worden, meinte Gstettner. Zur Gedenktafelenthüllung 2007 sei auch der letzte Überlebende dieser KZ-Außenstelle, Rajmund Pajer, aus Kanada angereist, erzählte Gstettner. Für diesen sei die Enthüllungsfeier eine Art moralische Wiedergutmachung und späte Entschädigung gewesen. „Er ging damals aufrecht durch das Kasernentor, auf Augenhöhe mit den höchsten Würdenträgern des Landes.“

Die Gäste der Feierstunde wurden von Militärkommandant Brigadier Walter Gitschthaler begrüßt. Auch er dankte Gstettner dafür, sich als erster intensiv mit der NS-Vergangenheit der Khevenhüllerkaserne auseinandergesetzt zu haben. Für die musikalische Umrahmung sorgte ein Quartett der Militärmusik Kärnten. Anwesend waren u.a. auch Prälat Michael Kristof, Superintendent Manfred Sauer, der zweite Landtagspräsident Rudolf Schober, Nationalratsabgeordnete Christine Muttonen, Landtagsabgeordnete Barbara Lesjak, der amtsführende Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger, Stephan Sting von der Uni Klagenfurt sowie Familie und Freunde des Geehrten.

LH Peter Kaiser, Univ. Prof. Peter Gstettner und BM Gerald Klug
LH Peter Kaiser, BM Mag. Gerald Klug, Univ.Prof. Dr. Peter Gstettner, LH-Stv. Gaby Schaunig, 2. Landtagspräs. Rudolf Schober
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