Raus aus dem Öl
Immer mehr Gemeinden setzen auf Fernwärme
Das sind die Kosten für einen Fernwärmeanschluss in Klagenfurt und in der Region: Immer mehr Haushalte wollen wegen der hohen Ölpreise umsteigen. Viele Gemeinden gehen schon mit gutem Beispiel voran. Ein Moosburger Fernwärmepionier erzählt von seinen Beweggründen die MS Fernwärme zu gründen.
KLAGENFURT, KLAGENFURT LAND. Es sind Pioniere wie Max Sereinig, die den Gemeinden und den Bürgern den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ermöglichen. Aber auch der Köttmannsdorfer Hannes Hafner setzt seit Jahren mit der Regionalwärme Gruppe Akzente. "In meiner Jugend habe ich im Frühjahr immer die Kreissägen gehört, die Bauern haben damals ihr Holz noch selbst geschnitten. Dann habe ich mich Anfang der 2000er-Jahre gefragt: Warum schicken wir das Geld zum Heizen in den Osten?", erinnert Sereinig an die Anfänge der MS Fernwärme Moosburg. 2009 wurde dann die erste Hackschnitzelanlage in Moosburg eröffnet.
Ständiger Ausbau
Die Gemeinde hat den Zimmermeister bei seinem Vorhaben immer unterstützt. Mittlerweile werden rund 400 Haushalte in der Gemeinde Moosburg nachhaltig beheizt. "In den letzten Jahren haben wir kräftig ausgebaut und verfügen über ein sieben Kilometer langes Netz", sagt Sereinig. Besonders stolz ist er darauf, dass bei den Grabungen vorausschauend geplant wurde: Für Glasfaserleitungen wurden Lehrverrohrungen mitverlegt. So müssen mit dem Glasfaserausbau nicht wieder teure Grabungen getätigt werden. "Hier haben wir schon Anfragen", sagt Sereinig. Seit der Kostensteigerung bei fossilen Brennstoffen wir Öl steigt die Anfrage nach einem Umstieg.
Holz zu 100 Prozent aus Region
Eines betont der 61-jährige Moosburger: "Der Zimmereibetrieb ist unser Hauptgeschäft. Die Fernwärme ist eine Passion von mir." Regionalität wird hier gelebt: Das Holz für die Hackschnitzel stammt großteils von Bauern aus einem Umkreis von maximal 30 Kilometern. "Ein Teil stammt auch aus meinem Sägewerk", sagt Sereinig.
Vorzeigebeispiele der Gemeinden
In den Gemeinden Krumpendorf, Moosburg sowie Pörtschach sind alle wesentlichen kommunalen Gebäude wie das Gemeindeamt oder Schulen auf nachhaltige Energieträger für die Wärmegewinnung umgestellt. So werden etwa die neu sanierte Volksschule Pörtschach oder der letztes Jahr eröffnete Schulcampus mit regionaler Fernwärme nachhaltig beheizt.
In der Hauptstadt
In Klagenfurt liegt der Anteil der Fernwärme bei rund 60 Prozent. "Wir treiben die Umstellung des Ausstiegs von fossilen Brennstoffen voran", sagt STW-Vorstand Erwin Smole. Das Klagenfurter Fernwärmenetz wird, wie vielerorts zu sehen, ständig ausgebaut. Mit Kosten von etwa 10.000 Euro muss man für einen Fernwärmeanschluss rechnen. Ob man einen Anschluss bekommt, hängt von der Verfügbarkeit ab: Sollte sich ein bestehendes Netz in der Nähe befinden, geht eine Umstellung relativ rasch.
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