Keine Chance dem Radl-Klau

- <f>Die meisten</f> Rad-Diebstähle geschehen ad-hoc, Gelegenheit macht Diebe
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Jetzt ist wieder Hochsaison für die Drahtesel – aber auch für Diebe. Die Polizei gibt präventive Tipps.
KLAGENFURT (vep). 2017 geschahen mehr als die Hälfte, 57%, aller Raddiebstähle Kärntens in Klagenfurt, informierten kürzlich das Innenministerium und der VCÖ. In Klagenfurt wurden im Vorjahr 694 Fahrräder gestohlen. Zum Beginn der Radsaison hat der Kontrollinspektor und Klagenfurter Sicherheitskoordinator der Polizei, Claus Kügerl, deshalb folgenden Tipp: "Es klingt zwar vielleicht im ersten Moment seltsam, aber man sollte sein Rad auf möglichst belebten Plätzen abstellen, wo viel los ist. Verlassene Gassen oder dunkle Ecken sollte man als Abstellplatz meiden."
Auch die Wahl des Fahrradschlosses kann viel ausmachen, sagt Kügerl: "Da sollte man wirklich investieren. Bügel- oder Faltschlösser sind schwerer zu knacken."
Zudem rät der Experte, sich für häufige Fahrten lieber ein günstigeres Zweitrad anzulegen. "Für Stadt- oder Strandbadfahrten würde ich nie ein teures Rad benutzen. Auch für Vielfahrer und Pendler gibt es günstige Alternativen, die dennoch Fahrkomfort bieten."
Schutz in den eigenen vier Wänden
Aber auch zu Hause sollte man sein Rad vor Diebstahl schützen, rät Kügerl: "Der häufigste Fehler oder Irrglaube: Die meisten Türen der Fahrradkeller werden nicht abgesperrt, da sie ins Schloss fallen und automatisch zu sind. Solch eine Tür ist aber schnell geknackt. Man sollte stets richtig zusperren und das Schloss drüberdrehen."
Für Besitzer eines teuren Drahtesels rät Kügerl: "Am besten lagert man das im Kellerabteil. Aber dann sollte dieser auch vor Blicken von außen geschützt und die Zwischenwände der Sprossen mit Pappkarton oder einem Vorhang abgedeckt werden." Ganz nach dem Motto: Was man nicht sieht, will man nicht haben. Und das hat auch einen Grund, erklärt Kügerl: "Die meisten Fahrraddiebstähle sind Gelegenheitsdiebstähle, sie geschehen ad-hoc. Ein bisschen Achtsamkeit wirkt also besonders präventiv."
Fahrradpass statt Registrierung
Wer zusätzlich sicher gehen will: Jede Polizeiinspektion bietet einen kostenlosen Fahrradpass an. "Darin werden die wesentlichen Daten des Rades und des Besitzers vermerkt, denn Rad-Registrierungen führt die Polizei nicht mehr durch", sagt Kügerl. Das sei hinfällig, weil die meisten Räder mittlerweile Carbonräder sind. "Und diese darf man nicht mehr anritzen, da die Rahmen kaputt werden", so Kügerl. Auch wenn die AAufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen laut Kügerl gering ist, lohne sich der Fahrradpass dennoch. "Gestohlene Räder können wir anhand der Seriennummer und des hinterlegten Passes den Besitzern zurückgeben", sagt Kügerl.
Vorgeschriebene Rad-Ausrüstung
Laut Chefinspektor Johann Zwetti vom Stadtpolizeikommando Klagenfurt benötigt ein Fahrrad folgende Grundausstattung: Zwei voneinander unabhängige Bremsen, Fahrradklingel, weißer Rückstrahler vorne, roter Rückstrahler hinten, gelbe Rückstrahler an den Pedalen, gelbe seitliche Rückstrahler auf beiden Rädern oder einen Reifen mit weißem rückstrahlenden Seitenwänden.
Zusätzlich bei Dunkelheit erforderlich sind ein Scheinwerfer mit weißem Licht vorne und rotem Rücklicht hinten. Achtung: Die Beleuchtung muss mit dem Rad fest verbunden sein. Das Licht darf nicht blinken. Stirnlampen sind nicht erlaubt.
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