Strompreiserhöhung
Klagenfurter Familie zieht den Stromstecker
Strompreiserhöhung sorgt für Umdenken: Eine Klagenfurter Familie sucht nach Alternativen und Auswegen.
KLAGENFURT. Die aktuelle Strompreiserhöhung macht dem Großteil der Bevölkerung zu schaffen. So auch der Klagenfurter Familie Schöndorfer. Isabella Schöndorfer ist seit Jahren erfolgreich selbstständig in der PR-Branche tätig, ebenso ihr Mann. Dennoch werden die erhöhten Stromtarife in ihrem Haushaltsbudget deutlich. "Wir heizen zwar mit heimischem Holz und das Warmwasser wird mit Solarwärme erzeugt, aber dennoch spüren wir die Preiserhöhung", sagt Schöndorfer. Fast zwei Jahre Homeoffice und Homeschooling mit drei Kindern und dementsprechender technischer Ausstattung machen sich auf der Stromrechnung bemerkbar. "Das ist die nächste Herausforderung für die Familien, wir bleiben auf Mehrkosten sitzen, das verdient keiner mehr", stellt der PR-Profi fest.
Suche nach Stromfressern
Die Folge: Die Familie hat sich intensiv mit ihrem Stromverbrauch beschäftigt und auf die Suche nach "Stromfressern" begeben. Sie wurden bald fündig: ein elektronischer Sodazubereiter und ein altes Tiefkühlgerät. "Das Sodagerät lief 24 Stunden durch, das haben wir gegen ein manuelles getauscht. Die alte Tiefkühltruhe wurde gegen ein neues energieeffizientes Modell, das wir bei einem kleinen regionalen Händler erstanden haben, gewechselt", sagt Schöndorfer. Als weiteren Schritt will die Klagenfurter Familie sich an einer Energiegemeinschaft beteiligen. "Ich habe gesehen, dass dies auch in Klagenfurt angeboten wird, da sind wir am Recherchieren, was möglich ist", sagt Schöndorfer.
Neues Konzept: Energiegemeinschaft
"Im Wesentlichen ist eine Energiegemeinschaft ein Verein, eine Genossenschaft oder eine GmbH ohne Gewinnabsicht, deren Zweck in der Verteilung und Verrechnung von Energieflüssen innerhalb der Gemeinschaft ist. Gegenwärtig gibt es mehrere Pilotprojekte, es wird sich noch herausstellen, welche der Organisationsformen für alle Beteiligten am besten geeignet ist, um möglichst niederschwellig als Erzeuger oder Verbraucher an einer Energiegemeinschaft teilnehmen zu können", teilt uns Michael Jaindl, Kärnten Solar und WIR-Energie-GF, auf die Frage mit, ob dieses Modell für Privathaushalte möglich ist. Zurzeit sind für Private noch Hürden wie geografische Nähe zum Erzeuger, fehlender Smart Meter und Systeme des Netzbetreibers zur korrekten Verrechnung der Daten zu überwinden. Die gute Nachricht: Die aktuelle Preisrallye bei den Stromtarifen schlägt sich auf die Energiegemeinschaften nicht notwendigerweise nieder.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.