"Kultur ist abgesagt!"

- Alexander-Ingo Webernig gründete die Initiative "#kulturistabgesagt"
- Foto: KK
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Online-Initiative will "wachrütteln" - erste Konzerte in Klagenfurt abgesagt.
KLAGENFURT. Der Förder-Stopp des Landes hat vor allem im Kulturbereich massive Auswirkungen. Wie die WOCHE berichtete, hat das Land einen Stopp für alle Förderungen verordnet, für die es keine fixen Verträge gibt. Der Stopp soll so lange gelten, bis sich das Land mit dem Bund über einen neuen Kredit für die Landeskasse geeinigt hat. Und bis es so weit ist, kann es dauern - was vor allem die Kärntner Kulturvereine zu spüren bekommen.
So musste nun zum Beispiel der Jazzclub Kammerlichtspiele am Kardinalplatz auf die Bremse steigen. Auf der Homepage verkündete der Betreiber-Verein, dass man einen Großteil der Konzerte im Club absagen muss - als Grund wird die "unzumutbar gewordene Kulturförderungssituation" angegeben. "Wir mussten uns für diese Vorsichtsmaßnahme entscheiden - Geld, das man nicht hat, kann man auch nicht ausgeben", erklärt Obmann Peter Polzer. Er bleibt trotz allem optimistisch: "Ich hoffe, dass es wieder Förderungen gibt, wenn sich Kärnten mit der Bundesfinanzierungsagentur geeinigt hat", so Polzer, der auch auf die Unterstützung der Stadt hofft.
"Wachrütteln" will inzwischen Alexander-Ingo Webernig. Der Selbstständige sorgt seit Tagen in den Sozialen Netzwerken für Wirbel - unter dem Titel "#kulturistabgesagt". Mit der Initiative will er einerseits das Bewusstsein für Kultur schaffen, andererseits möchte er einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Kulturschaffenden untereinander vernetzen: "Es muss einfach möglich sein, dass man zuerst einmal den Futterneid beiseite lässt und schaut, wie man zusammenarbeiten kann. Zum Beispiel, indem sich mehrere Initiativen eine Bühne oder einen Veranstaltungsort teilen", erklärt Webernig. Auch gegenüber anderen Finanzierungsmöglichkeiten sollte man sich nicht verschließen: "Egal, ob das jetzt auch ein Sponsoring oder über Crowdfunding-Projekte hinausläuft."
Mit dem Zulauf, den er auf Facebook und Twitter verbuchen kann, ist er sehr zufrieden: "Man merkt, dass hier etwas Großes entsteht. Viele Künstler haben bereits zugesagt, dass sie die Ziele von #kulturistabgesagt mittragen." Und der Zulauf könnte im Mai und Juni neue Höhen erreichen. Webernig: "Dann könnte für viele Initiativen feststehen, dass sie endgültig keine Förderungen bekommen."


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