„Nicht nur Glitzer und Party“
Der Produzent und Regisseur Otto Retzer über die Heimat, Karl Wlaschek und It-Girls
Otto Retzer, in der Lölling aufgewachsen und fixer Bestandteil der Wörthersee-Society im Sommergespräch.
WOCHE: Sie sind in der Lölling im Bezirk St. Veit aufgewachsen – Was verbindet Sie heute noch mit dem Ort ihrer Kindheit?
RETZER: Die Lölling wird immer in meinem Herzen meine Heimat bleiben obwohl ich jetzt in meinem „ zuhause“ in Oberdellach in Maria Wörth sehr glücklich bin. Leider ist es noch immer nur mein Urlaubsort und mein Hauptwohnsitz nach wie vor München. Und das seit über 40 Jahren.
Was raten Sie jungen Menschen, die im Filmgeschäft Fuß fassen möchten?
Entweder den Beruf von der Picke auf zu lernen,und viel Liebe mitzubringen oder es sein zu lassen. Film ist nicht nur Glitzer und Party, sondern viel Entbehrung und Arbeit.
„It-Girls“ liegen im Trend, die ohne etwas zu können, Filmangebote bekommen und Bekanntheit erlangen – wie schätzen Sie dies ein?
Ich kenne kein „It Girl“ das nach mehr als drei Jahren noch im Geschäft ist.
Seit mittlerweile 34 Jahren ist Ihre Ehefrau Shirly an Ihrer Seite. Wie schafft man eine anhaltende Ehe in der Filmbranche?
Ich glaube, es muss zwischen uns wohl ,die ganz große Liebe’ sein, den ich kenne niemanden in der Branche, der nach so langer Zeit noch so gut miteinander kann. Doch auch wir hatten „Problemchen“.
Sie haben gesagt, dass Sie mit 65 in Pension gehen – Sind Sie jetzt tatsächlich Pensionist?
Ich fühle mich nicht wie 65 sondern wie 64 eineinhalb, und wenn ich mich wie 65 fühlen werde, dann gehe ich in Pension.
Sie sind als Produzent und Regisseur sehr gefragt. Wie gehen Sie mit kritischen Stimmen um?
Wer keine Kritiker hat, ist tot, und meine wichtigsten Kritiker sind die Zuschauer, und die lieben mich und meine Arbeit, Gott sei Dank.
Was denken Sie über Karl Wlaschek, dass er das Schlosshotel gekauft hat?
Karl Wlaschek wird dem Schloss und Velden gut tun.
Ihr Lebensmotto war „Drehen bis zum Schluss.“ Hat sich daran etwas verändert?
Ich bin gläubiger Katholik und hoffe, dass mich Gott vom Regiestuhl fallen lässt. Muss ja nicht gleich morgen sein.
Katja Juliane Auer
Foto: Kowald P.
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