Fordernde Einsätze

Notruf 140 - Die Bergretter im Einsatz

Die Bergrettung ruft zu mehr Umsicht und Rücksichtnahme auf. Die Ortsstelle Klagenfurt ist die größte in ganz Kärnten.

KLAGENFURT (map). In den letzten Jahren verzeichnete die Kärntner Bergrettung eine stark steigende Anzahl an Einsätzen, seit 2007 haben sich die Einsatzzahlen insgesamt mehr als verdoppelt! Warum ist das so? "Die Menschen zieht es in ihrer Freizeit immer mehr in die Natur, der Trend geht zunehmend in Richtung Bergsport als Ausgleich", erklärt Kurt Müller, Ortsstellenleiter der Bergrettung Klagenfurt.

Die Ortsstelle Klagenfurt der Kärntner Bergrettung ist mit einer Fläche von 1.450 km² und 31 Gemeinden übrigens die größte von ganz Kärnten und reicht von der Drau im Süden, über die steirische Landesgrenze im Norden, bis nach Velden im Westen und der Saualm im Osten. Außerdem zählt neben den Schigebieten Simonhöhe und Hochrindl auch noch die Pistenrettung am Gartnerkofel (Nassfeld) zum Einsatzgebiet der Klagenfurter dazu. "Leider kommt es vermehrt zu schweren Unfällen auf der Piste", so Müller, der die Wintersportler zu mehr Rücksichtnahme und Vorsicht aufruft. Außerdem gehe der Trend immer mehr zu Schitouren und in schneearmen Wintern wie diesem zu Bergwanderungen in teils eisigem Gelände. Gerade hier gestaltet sich die Personensuche oftmals als sehr schwierig.

Genaue Standortangabe zählt

Zeit zählt - umso schneller eine vermisste Person gefunden wird, desto besser. „Oft suchen wir sehr lange, bis wir jemanden finden“, bedauert Müller. „Eine Standortübermittlung hilft uns enorm“. Dies ist zum Beispiel über WhatsApp möglich - als Anhang den "Standort" senden. Auch eine App, mit welcher man den eigenen Standort bestimmen kann, sollte man beherrschen.

Den Notruf der Bergrettung 140 wählen oder 144 (Rettung). Wenn kein Handy-Netz vorhanden ist, SIM-Karte entfernen und statt dem Handycode die Zahlen 112 eingeben(Euro-Notruf). Außerdem wichtig: Der Tour entsprechende, gute Ausrüstung verwenden, sich selbst nicht überschätzen, genügend Proviant und ein "Erste Hilfe Paket" mitnehmen. Wer alleine unterwegs ist, Freunde oder Verwandte über die Tour und das Ziel informieren.

Häufige Personensuche

Pro Jahr werden die ehrenamtlichen, für alle Extremsituationen bestens geschulten Klagenfurter Bergretter im Schnitt zu 25 bis 30 Einsätzen gerufen, zum Teil körperlich und psychisch extrem anstrengend.

Die häufigsten Einsätze der Ortsstelle Klagenfurt sind übrigens Forstunfälle, sowie die Suche nach im Wald verirrten und vermissten Personen, abgängigen Demenzkranken sowie Abgestürzten im Gebiet der Sattnitz, des Radsberges und des Zwanzgerberges/ Predigtstuhl. Außerdem müssen immer wieder Paragleiter aus Bäumen des Radsberges gerettet werden.

Treuer Partner der Bergretter sind die ausgebildeten Suchhunde, die fast bei jedem Einsatz mit dabei sind. Im "jungen Jahr" 2020 gab es bereits drei Einsätze: Zwei Forstunfälle und ein Sucheinsatz nach einer vermissten Person.