Sammelgruft soll Friedhof ersetzen
Keine Ruhe haben derzeit die Tiere, die am Klagenfurter Alpen-Adria-Tierfriedhof des Landestierschutzvereins Kärnten begraben liegen – diesem droht nämlich das Aus. Gründe dafür sind unter anderem die betriebswirtschaftlich ernste Finanzlage des Tierschutzkompetenzzentrums (TiKo) und die zu geringe Nachfrage für Tierbestattungen.
Den Tierfriedhof einsparen?
Geht es nach dem Wirtschaftsprüfer Anton Schmidl, der beauftragt wurde ein Finanzgutachten über das TiKo zu erstellen, dann muss der Tierfriedhof, der am Waldrand hinter dem Landestierschutzhaus liegt, eingespart werden, wie Marina Zuzzi-Krebitz, Leiterin des TiKo, gegenüber der WOCHE mitteilt. „Es stimmt. In einem Gutachten, das mir vorgelegt wurde, sehen die Prüfer großes Einsparungspotenzial beim Tierfriedhof. Wir haben eine Betreuungsperson für die Einrichtung. Müssten wir auf diese verzichten, wäre die Folge, dass wir den Friedhof schließen müssen.“
„Kein Gewinnbringer“
Dass der Friedhof, auf dem derzeit 250 Gräber existieren, keine große Einnahmequelle ist, ist kein Geheimnis. „Er ist kein Gewinnbringer. Beim Tierfriedhof haben wir immer ein paar Hundert Euro dazuzahlen müssen“, erklärt die Tierärztin.
Zuzzi-Krebitz wird kämpfen
Zuzzi-Krebitz, der in ihrer Tätigkeit als Leiterin des TiKo ein Geschäftsführer zur Seite gestellt werden soll, der sich um die Betriebswirtschaft des Hauses kümmern soll, sieht darin dringenden Handlungsbedarf und kämpft weiter um die Ruhestätte: „Ich werde den Tierfriedhof so lange wie möglich verteidigen. Das ist ganz klar.“
Doch während der Tierfriedhof vor dem Aus steht, wird schon eine ähnliche Bestattungsform in Klagenfurt angedacht.
Sammelgruft in Planung
Günter Angerer vom Tierkrematorium Kärnten plant, gemeinsam mit der Stadt Klagenfurt, eine Sammelgruft für eingeäscherte Tiere in der Nähe des Friedhofgeländes Annabichl.
Behälter mit Asche
Angerer, der seit 2009 das Tierkrematorium betreibt, erklärt, wie das System funktioniert: „Die circa 20 Quadratmeter große Tiergedenkstätte mit einer Sammelgruft beinhaltet einen versperrbaren Behälter. Dieser Behälter wird geöffnet, wenn neue Tierasche eingebracht wird. Anschließend soll ein Namensschild auf dem großen Gedenkstein an das Haustier erinnern.“ Angerer rechnet mit bis zu 30 Tierbestattungen jährlich in dieser Form. Noch in diesem Jahr sollen alle nötigen Bescheide vorliegen und auch die erste Bestattung in der Sammelgruft stattfinden.
Projekt steht nichts im Weg
Stadtrat und Friedhofsreferent Wolfgang Germ (FPK) ist zuversichtlich: „Es wird eine Gesprächsrunde mit allen zuständigen Abteilungen geben. Das Projekt gibt es bereits in anderen Städten, wie in Graz, dann wird es auch in Klagenfurt möglich sein.“
Autor: Katja Juliane Auer
Foto: Tierkrematorium
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