Seit 20 Jahren geht er den Klagenfurtern unter die Haut

Susi und Willi Widmer von Pueblotattoo zählen zu den Pionieren in Klagenfurt | Foto: KK/Widmer
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KLAGENFURT. Waren es in den Anfangsjahren noch Teufelchen, Einhörner oder Rosen nach einer gewünschten Vorlage, so sind es heute ganz individuelle Bilder, die Willi Widmer auf so ziemlich alle Körperteile seiner Kunden tätowiert. Seit nunmehr 20 Jahren betreibt er sein Tattoo-Studio neben der Klagenfurter Messe und zählt damit zu den Pionieren der Stadt. "In den Anfangszeiten habe ich hinten im Geschäft auf einer Luftmatratze geschlafen und die Leute hier haben mich abgelehnt und beschimpft." Dann sind die ersten Kunden gekommen und das Geschäft hat sich entwickelt. Heute bildet Widmer vier Lehrlinge aus und legt besonderen Wert auf individuelle Beratung seiner Kunden. "Die meisten haben schon eine genaue Vorstellung davon, was für ein Motiv sie möchten, meine Vorlageordner sind nahezu überflüssig geworden", erzählt Widmer.
Bei ihm wird nahezu alles freihändig gezeichnet, auch wenn heute vieles über Computerprogramme möglich wäre. "Mein Lehrling Theresa ist zum Beispiel spezialisiert auf Portraits", sagt der gebürtige Rheinland-Pfalzer. Wobei: MIt den Spezialisierungen ist das so eine Sache, denn jeder Tätowierer muss eigentlich alles können, um die Wünsche seiner Kunden zu erfüllen. Natürlich hat jeder seine Vorlieben. Bei Widmer, der auch den Gitarristen von Motörhead schon tätowiert hat, sind es Indianer. "Solche Motive mache ich immer noch am liebsten." Entsprechend zieren Häuptlinge, eine Büffelherde, Wolf, Adler und Tipis Widmers Unterarme und erzählen eine Geschichte.

Ein starkes Team

Widmers Gattin Susi macht bei Pueblotattoo die Coverups. Also sticht neue Motive über alte, verblichene oder nicht mehr gewollte Hautbilder. Seine Frau hat er auf einer Convention in Salzburg kennengelernt – binnen drei Monaten waren die beiden verheiratet. "Das war ein Bauchgefühl. Entweder, oder", grinst Widmer. Die beiden sind zufällig in Klagenfurt gelandet: Bei einem Messebesuch in Klagenfurt stand das Geschäftslokal daneben leer, schnell war der Entschluss gefasst, in Kärnten zu bleiben.
Susi war dann auch Widmers erster Lehrling. "Nach ihr habe ich noch zwei ausgebildet; sie haben die Prüfung mit Auszeichnung bestanden", sagt Widmer. Seine Lehrlinge erfahren bei ihm nicht nur, wie man mit der Nadel richtig umgeht, sondern müssen sich auch eine Menge Theorie rund um Hygiene, Bakterien und Co. aneignen.

Die Hygiene und der Hansi

Und das ist wichtig, denn die Hygiene nimmt bei Pueblotattoo ohnehin den höchsten Stellenwert ein. "Ich war der erste in Klagenfurt, der sich vor 20 Jahren schon freiwillig vom Bakteriologischen Institut überprüfen hat lassen", erzählt Widmer. Lehrling Claudia erzählt, wie er das seinen Schützlingen am besten beibringt: "Wenn ich einen Fehler gemacht habe, etwa weil mir unbemerkt ein Desinfektionstuch auf den Boden gefallen ist, kommt sofort der Hansi." Ein Lied von Hansi Hinterseer ist gemeint, das ist die "Strafe" des Chefs für kleine Achtlosigkeiten im Lernprozess der Nachwuchs-Tätowierer. "Aber sie wissen ganz genau – wenn auf einmal im Laden der Hansi singt, stimmt was nicht. Meistens kommen sie selber drauf, welchen Fehler sie gemacht haben", lacht Widmer. Umgekehrt gibt es bei Dingen, die seine Schützlinge gut gemacht haben, Musik von AC/DC.
"Wir sind hier eher wie eine große Familie", sagt Claudia. Theresa ist nun schon seit September bei Widmer und sagt: "Wir haben viele Freiheiten, gleichzeitig hilft er uns bei allen Fragen weiter und gibt immer Tipps. Es war für mich definitiv die richtige Entscheidung."

Es gibt Grenzen

Es gibt auch Kundenwünsche, die Widmer bei Pueblotattoo nicht erfüllt. "Wenn ein Tattoo-Wunsch auch nur einen Hauch ins rechtsradikale geht, tätowieren wir das nicht. Auch frauenfeindliches lehnen wir ab. Und wenn jemand offensichtlich nicht Herr seiner Sinne ist, schicken wir ihn wieder weg", sagt Widmer.
Wenn jemand mit kuriosen oder seltsamen Wünschen kommt, gibt Widmer ihm neben einem guten Rat bewusst erst einen sehr späten Termin. "Dann hat er noch einmal ein paar Wochen Zeit, seine Meinung zu ändern", schmunzelt er.
Gerade im Trend sind vor allem Uhren, Unendlichkeitssymbole, Federn, aber auch Rosenkränze. Und: Totenköpfe. "Die waren aber auch schon vor 20 Jahren beliebt", ergänzt Widmer.

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