25 Jahre Woche
Viel Bewegung in der Musik
Ernst Pollheimer im Gespräch über Chorgesang, die Entwicklung der letzten Jahre und was kommen wird.
KLAGENFURT. "Die anderen Bundesländer beneiden uns Kärntner bekanntlich um die ,Kärntner Singart'", sagt Ernst Pollheimer, Gau-Chorleiter des Sängergaus Wörthersee. Im Sängergau Wörthersee sind die Chöre aus der gesamten Wörthersee-Region vertreten, der Sängergau dient als eine Art "Dachverband". Und auch in der Chorszene hat sich in dem letzten Vierteljahrhundert einiges getan. "Es wird heute mehr Chorliteratur aus dem Bereich der Unterhaltungsmusik gesungen", erklärt Pollheimer und erläutert, dass sich auch das Kärntner Lied verändert habe. Die Hörgewohnheiten haben sich über die Jahre geändert, und daran angepasst auch die Singart. "Inzwischen gibt es auch Chorkompositionen aus Kärnten, die man als ,Kärntner Kunstlied' bezeichnen könnte", so Pollheimer.
Chöre im Wandel
Das Chorwesen hat sich ebenfalls gewandelt. Früher waren die Chöre in größeren Strukturen aufgebaut und als Verein geführt. "Heute gibt es mehr und mehr Kleingruppen, die sängerisch tätig sind, wohl auch, weil sich mit Kleingruppen leichter ,Kleingeld' machen lässt", vermutet Pollheimer. Dort, wo das Chorwesen in der Tradition "steckenbleibt", dort fehlt meistens auch der Nachwuchs: "Wenn sich das Volk weiterentwickelt, dann muss die Kultur das auch tun", so Pollheimer.
Ausblick
In die Zukunft blickt Pollheimer aber dennoch zuversichtlich. "Ich glaube, dass der ,kunstvolle Chorgesang' sich stark weiterentwickeln wird." Der "dörfliche Volksgesang" werde aber auch in Zukunft eine große Rolle spielen. Das Kärntnerlied ist also wohl gerettet, und auch der Kirchenchorgesang dürfte erhalten bleiben.
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