Bildungstag der LK Kärnten
Vorsorge bedeutet Sicherheit

- Landesbäuerin Astrid Brunner (li.) und Marion Jester (Raiffeisen Landesbank, re.) luden die Fachexpert:innen Markus Kastrun (Leiter der PVA), Margot Tonitz (TRRP Rechtsanwältepartnerschaft) und Sylvia Kubicek (Raiffeisen Capital Management, 2.v.r.) zum Kärntner Bildungstag 2024.
- Foto: Foto: LK Kärnten
- hochgeladen von Christian Kogler
Vor allem Frauen in der Landwirtschaft sind noch immer schlecht abgesichert. Bildungstag der Landwirtschaftskammer Kärnten klärte auf.
KLAGENFURT. "Was ist wichtiger? Ein neuer Traktor oder eine gute Altersversorgung für die Familie?" Mit dieser provokanten Frage wurde der "Kärntner Bildungstag der Landwirtschaftskammer" im Schloss Krastowitz eröffnet. Denn die Zahlen verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf. Während die durchschnittliche Männerpension bei 2.044 Euro liegt, müssen sich Frauen oft mit nur 1.276 Euro zufriedengeben. „Sozial-, finanz- und pensionsrechtliche Themen sind heiße Eisen, die jedoch unbedingt thematisiert werden müssen“, erklärt Landesbäuerin Astrid Brunner. Sie forderte die Frauen auf, Verantwortung für ihre eigene finanzielle Absicherung zu übernehmen, idealerweise unterstützt durch die Familie und Partner. „Wenn Ehe oder Partnerschaft auseinandergehen oder unerwartete Ereignisse wie Krankheit und Tod eintreten, ist es eine große Erleichterung, wenn alles gut geregelt und geordnet ist.“ Brunner mahnt: „Es ist Zeit, die rosarote Brille abzunehmen und gemeinsam an einer soliden Vorsorge zu arbeiten. Auch Männer sollten darauf achten, ihre Partnerinnen am Hof gut abzusichern. Insbesondere auf einem landwirtschaftlichen Betrieb ist Vorsorge eine partnerschaftliche Angelegenheit.“
Vorsorge
Raiffeisen-Finanzexpertin Sylvia Kubicek zeigte den Anwesenden auf, dass bereits kleine, frühzeitige Beiträge einen großen Unterschied für die Altersvorsorge machen können. Dies wurde durch Markus Kastrun von der Pensionsversicherungsanstalt unterstützt, der auf die Bedeutung der Kindererziehungszeiten hinwies, während derer der Staat bis zu vier Jahre lang auf das Pensionskonto von Frauen einzahlt. Zudem wurde mit der Mär aufgeräumt, es gäbe ohnehin eine Mindestpension. Kastrun stellt klar, dass nur die Ansprüche, die im Pensionskonto angesammelt wurden, ausgezahlt werden können. Auch die rechtliche Gleichstellung von Ehe und eingetragener Partnerschaft fand Beachtung, insbesondere in Bezug auf Ansprüche wie die Witwenpension.
Fairness
Rechtsanwältin Margot Tonitz betonte die Wichtigkeit eines Ehevertrags, um Fairness und klare Regelungen zu schaffen. Themen wie der Umgang mit geerbtem oder geschenktem Geld, die Mitwirkung aller Hofmitarbeiter:innen und deren Pensionsansprüche kamen ebenfalls aufs Tapet. „Ein landwirtschaftlicher Betrieb ist ein Unternehmen, und es ist entscheidend, rechtzeitig für Risiken vorzusorgen“, erklärte Tonitz.
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