Neue Spielzeit Stadttheater
"Wir leben in einer gereizten Gesellschaft"

Stadttheater-Intendant Aron Stiehl (M.) lud zur Präsentation der neuen Spielzeit in sein Büro. | Foto: MeinBezirk.at
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Von Puccini über Wagner-Epos bis hin zu Kabarett mit Alfred Dorfer und Theater für Kinder mit Alice im Wunderland wird bei der kommenden Spielzeit 2023/24 am Klagenfurter Stadttheater wieder ein breites Programm geboten.

KLAGENFURT. "Corona wurde noch nicht aufgearbeitet, es herrscht eine große Angst. Wir befinden uns in einer Zeitenwende. In der Götterdämmerung fragen drei Nornen: Weißt du, wie es weitergeht? Diese Unsicherheit merkt man u.a. an der Gereiztheit der Gesellschaft", sagte Stadttheaterintendant Aron Stiehl bei der Vorstellung der neuen Spielzeit 2023/34. Stiehl wird nicht müde zu betonen, dass das Theater ein Ort des Austausches und Diskurses ist.
Mit dem ersten Wagner-Stück "Götterdämmerung" (Anm.: Premiere am 21. September 2023) soll man vor allem eines mitnehmen: Hoffnung. 

Entdeckungsreise ins Volkstheater 

Mit der Auslastung stehe man gut da und habe sich in der Mitte der Gesellschaft positioniert. "Wir treten eine Reise durch das Volkstheater an. Den Beginn machen wir mit Shakespeares Sturm (Anm.: Premiere am 12. Oktober 2023)", sagte Schauspieldirektor Hans Mrak. Er ist stolz, dass es sich bei Sturm um eine Kooperation mit dem Theater Gmunden handelt. Markus Hänsel freute sich, dass das dritte Bühnenstück mit der Oper "Manon Lascaut" von Giacomo Puccini aufgeführt wird.

Düsteres Erwachen

Mit der Fledermaus hat das Stadttheater Klagenfurt eine Kooperation mit dem Theater Bonn, die Königin der Operetten im Programm. Premiere für die Fledermaus wird am 12. Dezember gefeiert. "Die Operette ist ein schwieriges Genre, in dieser Operette wird das Spießbürgertum und die Doppelmoral gezeigt – am Ende war ja immer nur der Champagner schuld", beschrieb Stiehl die Fledermaus kurz. Im Jänner 2023 folgt ein düsteres Erwachen mit "Jagdszenen aus Niederbayern" von Martin Sperr,  mit der Premiere am 11. Jänner 2024. 

Sich der Vergangenheit stellen

Frischen Input liefert das mit dem Nestroypreis gekrönte Stück "Adern" von Lisa Wentz. Die Tiroler Autorin will sich nicht in die Schublade des Volkstheaters stecken lassen, Adern hat aber dennoch dessen Merkmale. Versprochen wird ein Stück, das sich der Vergangenheit – die Adern stehen für den Bergbau – stellt und eine hinreißende Liebesgeschichte. Der Tanz kommt mit Romeo und Julia nicht zu kurz. Das Laibacher Staatsballett bringt das Stück Romeo und Julia (Premiere 14. März 2023) nach Klagenfurt. Der gebürtige Kärntner Lukas Zuschlag wird als Romeo auf der Bühne zu sehen sein.

Nestroy in Klagenfurt

Die Komödie "Frühe Verhältnisse/Häuptling Abendwind" mit der Premiere am 4. April 2024 von Johann Nestroy soll nicht zu sehr ins Biedermeier interpretiert werden und wird durchaus   politisch. Die Musicalfans werden mit "La Cage aux Folles" (Anm.. Premiere 25. April 2024) bedient. Um den Schein der konservativen Familie aufrechtzuhalten, schlüpft die Hauptfigur in die Rolle eines biederen Familienvaters. Regie führt Andreas Gergen. Die junge Theatergeneration will die Herzen des Publikums mit "Alice in Wunderland" mit der Fassung von Maja Haderlap erobern.

#diejugendansprechen

Außerhalb der großen Bühne werden Formate mit der Schiene "Statt Theater" bedient. Erstmals wird das Stadttheater in die Kindergärten kommen. Die Jugend will man mit "#romeoundjulia9020", einer interaktiven Geschichte unter der Intendanz von Sabine Kristof-Kranzelbinder ansprechen. "Das Stück wird Kinder und Jugendliche ab einem Alter von 10 Jahren im März Premiere feiern", sagte Kristof-Kranzelbinder. Stiehl betonte bei der Präsentation die Zusammenarbeit mit der freien Szene. 

Ein Fest für die Künste

Die Lange Nacht der Kurzen Musik löst das Theaterfest am 7. Oktober 2023 ab. Eine wunderbare Möglichkeit hinter die Kulissen des Theaterbetriebes zu blicken. "Wir müssen Denkschranken abbauen und laden daher am 8. Oktober zum Frühschoppen", sagte Josef Pepper . Die Kabarettisten Palfrader und Co. alias "Wir Staatskünstler", Alfred Dorfer und Josef mit "Hader on Ice" werden das Spektrum des Kabaretts abdecken.

Diskussionskultur fördern

Die Diskussionskultur wird mit der Reihe "DiskussionsKultur" fortgeführt. Auch dabei wird mit der freien Szene kooperiert. Zu Themen wie Rassismus wurde bereits diskutiert, heuer will man u.a. die Cancel Culture zum Thema machen. In die vierte Reihe geht die Diskussionsreihe mit Arnold Mettnitzer "Vor dem Eisernen" bei der in gewohnter Manier über gesellschaftlich relevante Themen in Anlehnung an die gezeigten Stücke gesprochen wird. 

Klassik des KSO

Klassikfans kommen u. a. mit Bolero, dem Weihnachtskonzert, dem Neujahrskonzert und dem Oratorium in der Osterzeit auf ihre Kosten. Das Kärntner Sinfonieorchester (KSO) will sein Publikum wieder begeistern. Erstmals wird das KSO bei Klassik im Burghof sowie bei den Musikwochen in Milllstatt auftreten. 

Für das Publikum

Mit Ermäßigungen, u. a. für Studentinnen und Studenten – einfach alle unter 27 Jahren  – wird erstmals eine 50-Prozent-Ermäßigung angeboten. Mit der Aktion "Freunde des Stadttheaters" kann man das Haus mit einem Mitgliedsbeitrag in der Höhe von 40 Euro pro Person (für Paare 70 Euro) unterstützen. Dafür kann man u.a. die Theaterwerkstätten besuchen oder mit Künstlerinnen und Künstlern exklusiv sprechen. Die Auslastung des Stadttheaters Klagenfurt liegt aktuell bei rund 70 Prozent. Daran, dass die Abonenntenzahlen sich wieder erhöhen, wird intensiv gearbeitet. Subvention seitens des Landes sind für die nächsten vier Jahren gesichert.  "Durchschnittlich beträgt das Fördervolumen  17,664 Millionen Euro pro Jahr bzw. pro Spielzeit", informierte Matthias Walter, der kaufmännische Geschäftsführer des Stadttheaters.

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