Folgt auf Josef Feldner
Andreas Mölzer neuer Obmann des KHD

- Skorianz, Mölzer, Feldner, Sturm, Schober und Jordan
- Foto: MeinBezirk.at
- hochgeladen von Lukas Moser
Vergangenen Samstag war Andreas Mölzer bei der Jahreshauptversammlung des Kärntner Heimatdienstes einstimmig zum neuen Obmann des Traditionsverbandes gekürt und folgte damit auf Josef Feldner, der die Funktion fünf Jahrzehnte lang innehatte.
KLAGENFURT. Der scheidende Obmann gab sich selbstkritsch und sprach auch im Nachhinein für ihn weniger rühmliche Zeiten an. Gemeint waren insbesondere die Konflikte zwischen ihm und Marjan Sturm, dem damaligen Obmann des Zentralverbandes slowenischer Organisationen in Kärnten. Vor vielen Jahren versöhnten sich die beiden Obmänner, Sturm war auch heute zur Pressekonferenz erschienen - ein Zeichen der Anerkennung.
Feldner ist Ehrenobmann auf Lebenszeit
So verwundert es nicht weiter, dass Feldner meinte, dass der Abwehrkampf zu Ende sei und man weiter aufeinander zu gehen müsse: "Es muss auch ein gemeinsames Gedenken an die Opfer der Auseinandersetzungen von 1918/19 geben." Der nunmehrige Ehrenobmann des KHD sprach auch von den zwei Bevölkerungsgruppen in Kärnten und vermied die Formulierung rund um Mehr- und Minderheit.
Mölzer dankte "Beppo"
Das amikale Verhältnis zwischen Mölzer und Feldner fiel auf, der ehemalige EU-Abgeordnete nennt seinen Vorgänger "Beppo". Mölzer betonte zwar zu wissen, dass er vielleicht nicht den großen Generationenwechsel beim KHD darstellen könne, doch stand seine Wahl im Zeichen von Kontinuität und Erneuerung. So sei es laut Mölzer das große Ziel der kommenden Zeit, neue Themen anzusprechen und jüngere Menschen aufzubauen.
"Vom Miteinander zum Füreinander"
Klar sei es für Mölzer nicht nur, dass der Weg des Konsens weitergeführt werden müsse - man wolle noch weitergehen: "Nun folgt der Schritt vom Miteinander hin zum Füreinander." So müsse es auch die Aufgabe des KHD sein, für eine Friedensregion Kärnten einzustehen und zwar insbesondere unter dem Gesichtspunkt des aktuellen Krieges in der Ukraine. Der KHD wolle übrigens auch hier helfen und den Deutschsprachigen in der Westukraine unter die Arme greifen. Der neugewählte erste Mann des KHD ließ aber auch aufhorchen, als er von der aktiven Arbeit am Erhalt der slowenischsprachigen Volksgruppe in Kärnten sprach, denn diese gehöre einfach zur Kärntner Identität.
Auch Umweltschutz als Aufgabe
Thematisch wolle man sich beim KHD aber generell breiter aufstellen: Der Dienst an der Heimat beinhalte mittlerweile auch den Umwelt- und Klimaschutz. Doch auch der Spaltung der Gesellschaft, die insbesondere während der Pandemie offensichtlich wurde, wolle man künftig den Kampf ansagen.
Auch Rudi Schober (SPÖ) im Vorstand
Ebenfalls im Vorstand vertreten sind u.a. der Freiheitliche Andreas Skorianz, Franz Jordan und der ehemalige Zweite Landtagspräsident Rudi Schober (SPÖ). Letzterer betonte, dass ihm die Aussöhnung zwischen Sturm und Feldner imponierte und gerade in Zeiten wie diesen das Streben nach Frieden wichtiger sei denn je. Mit dem Freiheitlichen als neuen Obmann habe er keinerlei Probleme, denn Mölzer sei für ihn jemand, der über Parteigrenzen hinweg agierte und weiter agieren wird. Und der scheidende Obmann Feldner legte nach: "Parteien sind bei uns unwesentlich, alle Kärntner Patrioten sind bei uns willkommen."


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