Kampfbereiter Rabitsch
Groß-Demo am "Tag der leeren Versprechungen"

- Ronald Rabitsch tritt für die Rechte der Mitarbeiter ein
- Foto: Betriebsrat Klinikum Klagenfurt
- hochgeladen von Lukas Moser
Ronald Rabitsch, Betriebsratsvorsitzender des Klinikums und Vizepräsident der Arbeiterkammer Kärnten, ist bekannt für sein starkes Engagement hinsichtlich der Berufsgruppen in den Kranken-/Pflegeanstalten. Am Tag der Pflege organisiert er eine Demonstration, die es in sich haben sollte. Wir haben vorab mit ihm gesprochen.
Was genau sind die Forderungen, die ihr stellt?
Wir fordern von der Bundesregierung einen österreichweiten einheitlichen Personalschlüssel für die Gesundheitsberufe. Mehr Erholungszeit und zum Beispiel altersgerechte Arbeitsbedingungen für alle Berufsgruppen. Genauso aber auch Maßnahmen zur Dienstplantreue und eine Ausbildungsoffensive bei den Gesundheitsberufen wäre immens wichtig. Eine Forderung ist auch an das Land Kärnten gerichtet und zwar, dass unverzichtbare Dienstleistungen (etwa die Reinigung, der hauswirtschaftliche Dienst, der klinisch administrative Dienst und vieles mehr) gestärkt werden müssen - das bedeutet: Keine Ausgliederungen mehr im Bereich der KABEG, sondern Eingliederungen und monetäre Besserstellungen in ausgewählten Bereichen.
Schon am 10. November des Vorjahres habt ihr die Bundesregierung aufgefordert, Verbesserungen durchzuführen - was konkret habt ihr gefordert und wie habt ihr das der Bundesregierung mitgeteilt?
Die vorhin genannten Forderungen haben wir an die Zuständigen im Bund gesendet und in der Zwischenzeit startete unsere österreichweit abgestimmte parlamentarische Bürgerinitiative, wo sich ein Großteil der Forderungen wiederfindet.
Was habt ihr euch von der Bundesregierung nach den Forderungen erwartet?
Ehrlich gesagt: Zum damaligen Zeitpunkt nicht viel, da die Bundesregierung mehr mit sich selbst beschäftigt war. Aber genau deswegen habe ich bereits am 10. November angekündigt, dass diese Protestaktion nur der erste Schritt war.
Warum findet die Demo gerade jetzt statt?
Die letzte Demo beispielsweise im Bereich der KABEG fand vor über 30 Jahren statt. Und wenn wir die Chance jetzt nicht nutzen, nachhaltige Verbesserungen für unser Gesundheits- und Sozialsystem zu fordern, können wir es gleich ganz sein lassen. Auch die Bevölkerung ist eingeladen zur Demo zu kommen, es betrifft nämlich alle. Jetzt oder nie.
Wer ist Träger der Demo und was ist geplant?
Erstmalig gibt es einen Schulterschluss mit allen Vertretern im Gesundheits- und Sozialsystem - Arbeiterkammer, Ärztekammer und alle Fachgewerkschaften (GPA, GÖD, Younion und Vida) sind dabei. Es gibt Demo-Ansprachen von Interessensvertretern und von Betroffenen. Musikalisch untermalt wird die Standkundgebung von Matakustix. Am gleichen Tag gibt es österreichweit ebenso Demos, da die Probleme im ganzen Land die gleichen sind und wir alle gemeinsam, erstmalig bundesländerübergreifend, kämpfen.
Was erwartet ihr euch von der Demo?
Wir werden so laut sein, dass sie uns bis nach Wien hören können.
Und wenn auch die Demo nichts bringt, was sind die nächsten Schritte?
Im November gab es den "Walk Out", danach die Unterschriftenaktion und jetzt die Demo. Aber ich habe bereits eine Idee für die nächste Eskalationsstufe - diese muss ich jedoch noch österreichweit akkordieren. Denn nur gemeinsam können wir Verbesserungen für alle Berufsangehörigen erkämpfen.
Abschließend: Was bedeutet der Tag der Pflege für dich?
Für mich ist es inzwischen "Der Tag der leeren Versprechungen". Denn seit Jahr gibt es von allen Parteien nur Lippenbekenntnisse - dies muss sich ändern. Ich bin Gerechtigkeitsfanatiker und ein ungeduldiger Mensch, durch diese "spannende" Kombination werde ich daher weiter alles versuchen.


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