Ihr ausgeprägter Sinn ist stets ein Volltreffer

Die Behinderten-Sportlerin des Jahres 2011: Maria Luise
Weber im Portrait.
Im Casineum Velden durfte Maria Luise Weber im Rahmen der „Nacht des Sports“ ihre Ehrung als Behinderten-Sportlerin des Jahres 2011 entgegennehmen. Es war ihre bereits dritte Auszeichnung. Weber ist blind und als Sportschützin (Luftdruckgewehr) aktiv. „Vor 14 Jahren habe ich damit begonnen. Im Blindenheim in der Gutenbergerstraße in Klagenfurt gab es einen Schießstand. Ich wurde gefragt, ob ich das mal probieren möchte, weil ich ein gutes Gehör habe“, erinnert sie sich zurück.
Von Beginn an hatte sie Erfolg. „Ich hatte bald meine ersten Wettkämpfe. Noch im gleichen Jahr schaffte ich es beim Österreich-Cup im Team auf Platz zwei“, erzählt die Sportschützin. 2002 gewann sie ihren ersten Weltmeistertitel (liegend geschossen). „Das war mein bisher schönstes Erlebnis“, gesteht Weber.
Es folgten ein weiterer WM-Titel 2008 bei der WM in Poprad (Slowakei), drei erste Plätze bei einem internationalen Wettbewerb in Lamprechtshausen (Salzburg, stehend frei 40 Schuss, stehend frei 60 Schuss, liegend 40 Schuss), ein erster Platz beim Ostrava-Cup (40 Schuss stehend), 2011 bei der EM in Nitra (Slowakei) ein zweiter Platz (60 Schuss liegend) und zwei fünfte Plätze (3x40 Schuss gemischt, 60 Schuss stehend frei).
"Blindes" Vertrauen
Seit zehn Jahren arbeitet Weber mit ihrem Trainer Lothar Heinrich. Die aus Pölling im Lavanttal stammende Sportschützin trainiert je nach Wettkampfsaison zwei Mal pro Woche am Schießstand. „Wenn keine Wettkämpfe anstehen nur ein Mal. Dazu kommen schnelles Gehen am Laufband, Yoga und Tandem-Radfahren“, fügt Heinrich hinzu und stellt klar: „Blinde Schützen brauchen mehr Gefühl als Sehende.“ Konzentration und Ruhe ist die Mutter der Porzellankiste. „Wir haben dort, wo beim Gewehr ein Zielfernrohr montiert ist, einen Sensor, der anschlägt, wenn man auf die Zielscheibe zielt“, schildert Weber.
Außerdem trägt sie einen Kopfhörer, der mit der Zieleinrichtung verbunden ist. Im Kopfhörer hört die Schützin einen Grundton. Je näher man das Ziel anvisiert, desto höher wird dieser Ton. Heinrich betont: „Blinde Schützen haben nicht mehr Zeit als Sehende. Das heißt, für zum Beispiel 60 Schuss plus Probescheibe hat Maria gleich viel Zeit wie sehende Kollegen – sprich eine Stunde und 45 Minuten.“