Gurkerwirt: das Ende
Nach sieben Jahren haben der Gurkerwirt und das angrenzende „S’Gurkerl“ in Ebenthal zum letzten Tanzabend gebeten. Inhaber dementiert Schließung.
„Der Verkauf der Liegenschaft ist nichts weiter als ein Latrinengerücht. Ich will gar nicht, dass die Zeitungen darüber schreiben. Das sorgt nur für Gerüchte“, sagt Walter Grochar auf eine telefonische Anfrage, wie es nun mit dem beliebten Tanzlokal in Ebenthal aussieht. Fakt ist, dass der Gurkerwirt in Ebenthal am 27. September zum letzten Tanz gebeten hat. Das Gerücht, dass das beliebte Tanzlokal, das direkt an der B70 liegt, Ende September schließen wird, steht schon länger im Raum. Sensibel reagiert Walter Grochar, Inhaber der Immobilie , auf die Frage, ob diese verkauft wird oder ob ein Verkauf geplant ist. „Die Immobilie befindet sich in meinem Besitz. Frau Gitschthaler (Anm. die Pächterin ) hat jetzt Betriebsurlaub. Wir wissen nicht, wie es weitergeht. Man muss erst sehen, was passiert. Wie sie sich entscheiden wird, wissen wir noch nicht“, sagt Grochar. Auch Ebenthals Bürgermeister Franz Felsberger ist sich der Sensibilität der Grochar-Gründe bewusst. Felsberger wollte sich zu den mutmaßlichen Verkauf und den weiteren Plänen nicht äußern. Großer Unmut hat bei Grochar ein Artikel gesorgt, in dem über die geplante Ansiedelung eines Diskounters einen Grund weiter östlich geschrieben wurde. „Davon weiß ich jedenfalls nichts“, so Grochar.
Alles nur wegen der Raucher?
Der KLAGENFURTER hat Sieglinde Gitschthaler getroffen, um zu erfahren, ob es sich wirklich um einen Betriebsurlaub handelt oder ob die Tanzlokalpforten für immer geschlossen sind. „Ja, wir haben geschlossen. Der Gurkerwirt und das S’Gurkerl werden geschlossen“, so Gitschthaler, die mit ihrer Tochter Denise Gitschthaler das Tanzlokal geführt hat. Ein Hauptgrund für die Schließung ist das kommende Rauchverbot. Ab 1. November 2019 tritt ja das Nichtraucherschutzgesetz in Kraft. Der Gurkerwirt war ein geselliges Lokal, in dem jedenfalls geraucht wurde. „Stammgäste haben uns gesagt, wenn das Rauchverbot kommt, bleiben wir zuhause“, so Gitschthaler. Die Gastronomin will die Situation erst einmal abwarten. Wirte befürchten Umsatzeinbußen und sogar die Schließung. Fraglich ist, wie Anrainer auf die rauchenden Gäste vor den Lokalen reagieren werden. Auch hier befürchten Wirte, dass es zu Anzeigen kommt.
Wehmut bleibt
Vor sieben Jahren hat der Gurkerwirt nach erheblichen Umbauten eröffnet. Ein uriger Skihüttenstil prägte den Tanzstadel, der immer gut besucht war. Mit der Tenne wollen sich die Gurkerwirt-Betreiber jedoch nicht vergleichen. „Die Halloweenfeier am 31. Oktober war zugleich auch immer unsere Geburtstagsfeier. Wir hatten wirklich großartige Gäste. Die haben gewusst, wie man sich verhält und keine Probleme bereitet“, blickt Gitschthaler mit Wehmut auf die letzten sieben Jahre zurück. Jazzgitti und Melissa Naschenweng sorgten mit Auftritten im Gurkerwirt für Furore. Wie es mit der weiteren Zukunft der Gastronomen aus Tainach aussieht, ist noch nicht bekannt. „Meine Tochter hat die letzten zwei Jahre durchgearbeitet. Wir machen jetzt einmal Urlaub und sehen uns die Situation mit dem Nichtrauchergesetz an“, so Gitschthaler. Bleibt eine Frage offen: „Ist das Ende des Gurkerwirtes nur der Anfang vom Ende der Nachtlokale?“
Foto oben: Der Gurkerwirt ist Geschichte. Was mit der Liegenschaft passieren wird, bleibt noch im Verborgenen
Foto: © KRM
Mit dieser Nachricht bedankten sich die Betreiber bei ihren Gästen
© KRM
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