Auftakt im Kulterer-Prozess

Nach dem AvW-Prozess gegen Wolfgang Auer-Welsbach startet am Landesgericht Klagenfurt nun bereits der zweite große Prozess in diesem Jahr. Ex-Vorstandschef der Kärntner Hypo Alpe Adria Bank, Wolfgang Kulterer, wird wegen des Verbrechens der Untreue angeklagt werden.

Zehn Verhandlungstage im März
Die Hauptverhandlung gegen Wolfgang Kulterer und zwei weitere Angeklagte beginnt am 1. März um neun Uhr im Parterre gelegenen Schwurgerichtssaal des Landesgerichtes Klagenfurt. Vom vorsitzenden Richter des Schöffensenats Norbert Jenny sind neun weitere ganztägige Verhandlungstage anberaumt – der letzte findet am 25. März statt.
„Gegenstand der Anklage ist der Vorwurf des Verbrechens der Untreue in zwei Fällen durch die Gewährung von Darlehen an die Styrian Airways AG und Dietmar Guggenbichler in den Jahren 2005 und 2006, wodurch der Hypo Alpe Adria Bank AG ein Schaden von 2,15 Millionen entstanden sein soll“, erklärt Bernd Lutschounig, Vizepräsident des Landesgerichtes in Klagenfurt.

Jörg Haiders Willen befolgt
Alle drei Angeklagten sind nicht geständig: „Sie werden sich in der Hauptverhandlung dahingehend verantworten, dass sie damals lediglich dem politischen Willen des verstorbenen Landeshauptmannes Jörg Haider und anderen gefolgt sind“, ergänzt Lutschounig. Anders als beim vorangegangenen AvW-Prozess wird die Verhandlung diesmal nicht via Kameras in einen der Öffentlichkeit zugänglichen Zuschauerraum übertragen werden. „Allerdings ist wieder ein großes Medieninteresse zu erwarten“, so Lutschounig.

Eigener Medienraum für Presse
Für akkreditierte Journalisten sind im Verhandlungssaal reservierte Sitzplätze vorgesehen sowie ein eigener, mit „Wireless Lan“ ausgestatteter Medienraum, der den Journalisten zur Verfügung gestellt wird.
Das Landesgericht rechnet mit einem ähnlich großen Interesse der Öffentlichkeit am Kulterer-Prozess wie schon beim AvW-Verfahren. Lutschounig: „Die Zahl der am Verfahren beteiligten Personen, wie Angeklagte, Verteidiger, Staatsanwälte und Privatbeteiligte, ist allerdings viel geringer als bei der AvW-Causa.“

27 Zeugen werden befragt
Nach derzeitigem Stand sind 27 Zeugen geladen, die im Verlauf der Hauptverhandlung befragt werden sollen.

Autorin: Eva Maria Peham