Der schwarze Freitag ist mittlerweile ein Muss
KLAGENFURT (vep). Immer mehr machen mit, bei einem weiteren Trend, der aus den USA "übergeschwappt" ist: Der Black Friday, der schwarze Freitag, der massive Rabatte bei verschiedensten Händlern und Branchen verspricht, ist längst auch in Kärnten angekommen - wie man an der Frequenz im Handel am vergangenen Wochenende gesehen hat. "Es ist mittlerweile ein wichtiger Tag für den Einzelhandel und eine Möglichkeit, dem Online-Geschäft etwas entgegenzusetzen", sagt City-Arkaden-Manager Ernst Hofbauer. Auch Südpark-Centerleiter Heinz Achatz stößt ins selbe Horn: "Nicht mitzumachen wäre der größte Fehler, es ist einer der stärksten Tage im November." Die Kunden würden bewusst an den "schwarzen Tagen" einkaufen und dabei deutlich mehr Geld ausgeben.
Black Friday läutet Weihnachtsgeschäft ein
Beide EKZ-Manager sagen unterm Strich: Auch wenn es eine Umsatzverschiebung bedeutet - so kurz vor dem Weihnachtsgeschäft: Nicht dabeizusein geht heute nicht mehr, da immer mehr Betriebe mitmachen. Längst sei der Black Friday so etwas wie das Einläuten der Weihnachtseinkaufssamstage geworden, was auch die Ursprungsidee in den USA war.
Hannes Majdic: "Wer nicht dabei ist, schläft"
Auch einer der größten Elektro-Technik-Händler, Hannes Majdic, kann es sich nicht leisten, den Black Friday auszulassen: "Wer in dieser Größenordnung nicht dabei ist, der schläft", sagt er. Der Rabatt-Tag sei wie die beiden Womens-days ein fixer Bestandteil der Kärntner Handelslandschaft geworden. Majdic: "Natürlich gibt es auch eine Umsatzverschiebung. Der Handel tut sich selbst durch die vielen Rabatte nichts Gutes. Aber: Wer nicht dabei ist - wie soll man das aufholen?" Majdic verkaufte übrigens alleine am tatsächlichen "Black Friday" hunderte Fernseher. "So viele sind es an einem durchschnittlichen Tag nie und nimmer."
Rabattschlacht wird bewusst ausgelassen
Während viele Klagenfurter Händler und Dienstleister mittlerweile auf den "Black Friday"-Zug aufspringen, gibt es auch viele, die das ganz bewusst nicht tun. Wie etwa viele Innenstadthändler. Warum, erklärt IG-Innenstadt-Obfrau Cornelia Hübner: "Der Preisdruck wird für kleine Unternehmen immer stärker. Der Ausverkauf setzt immer früher ein, zudem gibt es immer mehr ,gelernte' Aktionstage wie den Black Friday oder die Womens Days, an denen die Händler Rabatte geben sollen. Das können sich die Kleinen auf Dauer nicht leisten." Laut Hübner mache sich die gesamte Branche damit selbst kaputt, wenn beispielsweise bereits vor Weihnachten der Ausverkauf einsetze.
Selbstbewusste Markenanbieter - andere Strategie
Der Klagenfurter Modehändler Gregor Grüner hat schon mehrmals beim Black Friday mitgemacht. Aber: "Das machen wir ganz bewusst nicht mehr, vor aus Rücksichtnahme auf unsere hochwertigen Marken." So würden Lieferanten und "starke" Marken wie Moncler alle Händler bitten, nicht vor bestimmten Stichtagen - wie "Seinerzeit" übrigens nach Weihnachten bei Grüner am 3. Jänner - mit dem Ausverkauf zu beginnen. Grüner ergänzt: "Alle Händler ziehen da mit, keiner bietet derzeit Rabattpreise bei diesen Marken an. Eine durchaus gegenteilige, aber sinnvolle und nachvollziehbare Strategie."
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