Jahrhundertprojekt wird eröffnet
Am 8. Mai wird das „LKH neu“ offiziell eröffnet. Ein Jahrhundertprojekt steht kurz vor dem Abschluss.
Im August 2003 war der Architektenwettbewerb des „LKH neu“ fertig, am 7. Juni startet der Vollbetrieb. Die Übersiedelung geht an nur drei Tagen – von 4. bis 6. Juni – über die Bühne. „Wir beginnen mit der Notfall-aufnahme und einem Teil der OPs. Am 5. Juni werden dann 500 Patienten an einem Tag übersiedelt“, berichtet Herwig Wetzlinger, kaufmännischer Direktor des Klinikums Klagenfurt am Wörthersee. Transportiert werden die Patienten, auch wenn sie gehfähig sind, liegend. Damit „niemand verloren geht, wird jeder Patient von einem Begleiter in seinem Bett in die neue Station gefahren. Es gibt einen genauen Wegeplan.“
Um wetterunabhängig zu sein, werden alle Wege mit Zeltplanen überdacht. Befördert werden an den drei Tagen nicht nur Patienten, sondern auch Güter (Geräte, Arzneimittel, Bücher etc.). Geplant sind „180 Lkw-Transporte“.
Direktoren als „Patienten"
Bevor es an die Übersiedelung geht, wird in den ersten beiden Maiwochen die Betriebsorganisation im „LKH neu“ simuliert – „um etwaige Fehler korrigieren zu können“. Als „Versuchspatienten“ stellen sich die Direktoren (Foto links) höchstpersönlich zur Verfügung.
Das „LKH Klagenfurt“ hat eine mehr als 100-jährige Geschichte hinter sich. Auf einer rund 20 Hektar großen Fläche entstand 1896 ein Krankenhaus, dessen Aufsplittung in eine weitläufige Pavillonanlage für gewaltige Wegstrecken und horrende Betriebskosten gesorgt hat. Schon 1999 war klar, dass eine Weiterführung des Betriebes jeden Kostenrahmen sprengen würde. Ein Rückbau musste her, die Planung für das „LKH neu“ wurde eingeleitet.
Investiert werden in das Jahrhundert-Projekt mit 1.340 Betten (622 im Neubau) 375,5 Millionen Euro. Stolz ist Wetzlinger, dass es zu „keiner Überschreitung des genehmigten Kostenrahmens“ kommt. Aber auch was Architektur, Logistik, Technik und die betrieblichen Abläufe betrifft, ist das Klinikum „ein Vorzeigeprojekt“. Referenzbesuche aus anderen Ländern stehen an der Tagesordnung.
Im „LKH neu“ gibt es nur noch Zwei-Bett-Zimmer, medizinische Behandlungszentren werden auf kleinere Flächen konzentriert: „Es gibt eine zentrale Notfallaufnahme.“ Um Wege zu verkürzen, steht eine Tiefgarage mit 450 Stellplätzen zur Verfügung.
Beim Tag der offenen Tür am 9. Mai (Muttertag) kann sich jeder Kärntner vom „LKH neu“ selbst ein Bild machen.
Chronologie „LKH neu“:
August 2003: Architektenwettbewerb
Juli 2004: Glandurchstich
September 2006: Grundsteinlegungsfeier
März 2007: Gleichenfeier Zentralwäscherei (1. Bauabschnitt)
Oktober 2007: Eröffnung des 1. Bauabschnittes (Zentralwäscherei und Wertstoffsammelzentrum)
April 2008: Versenkung Grundstein
Juli 2008: Dachgleichenfeier des Chirurgisch Medizinischen Zentrums (CMZ)
September 2008: Eröffnung des 2. Bauabschnittes (Zentralküche, Zentrallager etc.)
2009: Baufertigstellung des 3. Bauabschnittes (Apotheke, Zentrallabor, Zentralsterilisation und Werkstätten)
4. bis 6. Juni 2010: Übersiedelung des CMZ: „Damit ist der Neubau abgeschlossen“, so Herwig Wetzlinger.
Bis 2012 noch einige Sanierungen
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