Handwerk aus der Kaiserzeit
Schüler der HTL Lastenstraße bauen die Tragflächen eines Flugbootes.
KLAGENFURT. Der "Visionär" Walter Krobath realisiert mit der HTL1-Lastenstraße sowie weiteren Schulen und mehreren Firmen kärntenweit ein einzigartiges Projekt: Den Nachbau eines Flugbootes der k.u.k. Marine.
Enormer Arbeitsaufwand
"Wir haben bis jetzt 1.500 Stunden Arbeit in das Projekt investiert", so die drei Schüler Fabian Hofstätter, Markus Müller und Marius Kleinfercher. Die unteren Tragflächen sind ihr Maturaprojekt, die oberen werden von anderen Maturanten im nächsten Schuljahr gefertigt.
Schule und Wirtschaft
"Das Projekt soll Schüler fit für die Wirtschaft machen und der Schule als auch den Auszubildenden erste Kontakte mit Firmen ermöglichen", sagt Professor Stephan Leitner. Gemeinsam mit Dietmar Hauer betreut er die Maturanten.
Der Bau orientiert sich an den großteils noch vorhandenen Plänen aus dem Jahr 1917. Mehrere Betriebe unterstützen das Projekt.
"Österreichische Ingenieurskunst"
Walter Krobath, Initiator des Projekts sowie Chef des Medien- und Wirtschaftsnetzwerks "Visionaer", hat bereits mehrere solcher Bauvorhaben ins Leben gerufen.
Er baute bereits das erste, österreichische Passagierflugzeug "Pischof Autoplan" von 1910 nach. Im Moment beschäftigt er sich auch mit der Fertigstellung eines Luftkissenbootes von 1915.
"Das Flugboot war damals die Krönung der Flugzeugkunst" zeigt sich Krobath enthusiastisch. "Die Schüler lernen beim Nachbau praktisch und wirtschaftlich zu handeln."
Einige Pläne gingen über die Jahrzehnte verloren, die vorhandenen Entwürfe wurden in Computer übertragen.
Klagenfurter konstruierte das Flugboot
Josef Mickl aus Klagenfurt entwickelte für den k.u.k. Seefliegerkorps die Maschine als Fernaufklärungsboot mit über 18 Metern Spannweite.
Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte er es in Jugoslawien weiter, bevor er in Stuttgart für die Aerodynamik bei Porsche Rennwägen zuständig war. Das bis heute typische Aussehen der Autos geht auf die Arbeit des Klagenfurters zurück. 1956 verstarb der Pionier in seiner Geburtsstadt.
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