"Die Hölle, das sind die anderen"

"Geschlossene Gesellschaft": Brigitte Soucek, Iris Maria Stromberger und Michael Kuglitsch; bis 1. September Theater Halle 11 | Foto: Florentina Amon
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  • "Geschlossene Gesellschaft": Brigitte Soucek, Iris Maria Stromberger und Michael Kuglitsch; bis 1. September Theater Halle 11
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KLAGENFURT (chl). Der Verein "Junges Theater Klagenfurt" spielt Jean-Paul Sartre (1905-1980). Der französischer Romancier, Dramatiker, Philosoph und Publizist gilt als Vordenker und zugleich Hauptvertreter des Existentialismus und als Paradefigur der französischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. 
Die Kernaussage der hauptsächlich von ihm geschaffenen Philosophie des Existenzialismus ist, dass der Mensch durch den Zufall seiner Geburt in die Existenz "geworfen" ist und selbst versuchen muss, dem Leben einen Sinn zu geben.

In der Hölle

Als Stück wählte Regisseurin Angie Mautz das 1955 uraufgeführte Drama "Geschlossene Gesellschaft". Der deutsche Titel führt einigermaßen in die Irre, assoziiert man damit doch eher eine traute Gemeinschaft; der französische Originaltitel "Huis clos" hingegen bedeutet vielmehr "unter Ausschluss der Öffentlichkeit".
Drei Menschen, die sich in ihrem Leben nie begegneten, werden nach ihrem Tod von einem Diener in einen Raum gesperrt: die reiche Estelle, die Postangestellte Inès sowie der Journalist Garcin. Dieser Raum symbolisiert die Hölle. "Die Hölle", so Sartre, "das sind die anderen". Warum? "Weil jeder von ihnen davon abhängig ist, wie der andere ihn sieht, weil jeder durch den Blick des anderen festgelegt wird, gefangen in dem Bild, das der andere sich von ihm macht", wird im Programmheft erklärt. "Durch die völlige Abhängigkeit vom anderen wird jeder für jeden zum Peiniger. Jeder wird zum Opfer. Ein Teufel ist in dieser Hölle nicht nötig."

Aktueller denn je

Zur Stückauswahl sagt Regisseurin Mautz: "Die Themen, die Sartre in seinem Stück ,Geschlossene Gesellschaft' behandelt, sind aktueller denn je. Denn gerade in Zeiten von Instagram, Facebook und Twitter stellen sich die Fragen: Existiere ich, wenn ich alleine bin oder nur durch den Blick anderer? Wer bin ich? Bin ich lediglich ein Ebenbild anderer?"
Den Verein Junges Theater Klagenfurt hat Regisseurin und Schauspielerin Angie Mautz 2009 gegründet. Ziel ist, eine in Kärnten noch nicht etablierte Off-Theater-Szene mit jungen Menschen und professionellem Know-how zu forcieren und dieser Szene eine Plattform zu bieten. „Theater ist immer Emotion, die auf menschlicher Verspieltheit beruht. Folge dessen ist Theater für alle da“, lautet Mautz' Philosophie.
Die Aufführungen finden im Theater Halle 11 (Messegelände) statt. Es spielen Brigitte Soucek, Iris Maria Stromberger, Michael Kuglitsch und Clemens Janout.

Junges Theater Klagenfurt spielt:
Jean-Paul Sartres „Geschlossene Gesellschaft“
Ort: Theater Halle 11 (Messeplatz 1)
Vorstellungen: 18., 21., 22., 26., 28., 29., 30., 31. August und 1. September; jeweils 20 Uhr.
Kartenverkauf: Buchhandlung Heyn
Kartenreservierung: 0660 21 50 121

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