50.000 Euro für Geständnis geboten
"Haarsträubende Geschichten" vor Gericht verärgern Richter - Angeklagter will Geld für falsches Geständnis geboten bekommen haben
PRESSBAUM/ST. PÖLTEN (ip). Geständnis – ja, Geständnis – nein! „Schön langsam fühle ich mich wie ein Trottel“, ärgerte sich der St. Pöltner Richter Markus Pree über das wankelmütige Verhalten des 24-jährigen Bosniers Mario M., der am 20. Februar 2012 den Geschäftsführer der Wiener Diskothek „Empire“ auf der A1 bei Pressbaum überfallen und gezwungen haben soll, nach Wien zurückzufahren und ihm Geld aus dem Tresor der Disco auszuhändigen.
Nachdem der Beschuldigte in der ersten Verhandlungsrunde trotz schwerwiegender Beweise jede Schuld von sich wies, ließ er über seinen Verteidiger Andreas Chocholka zuletzt dem Schöffensenat ausrichten, dass er nun zu einem Geständnis bereit sei. Kurz vor Verhandlungsbeginn zog er dieses Angebot jedoch wieder zurück.
„Mir wurden 50.000 Euro geboten, wenn ich diese Jahre absitze“, erklärte der, wegen versuchten schweren Raubes bereits vorbestrafte Bosnier. Ein Mittelsmann des wahren Täters sei an ihn herangetreten, er möchte aber die Namen der beiden nicht nennen.
„Ihre Geschichte ist absolut haarsträubend und lässt mich an Ihrer Zurechnungsfähigkeit zweifeln“, kommentierte Pree, der aufgrund des Rückziehers die Beweisanträge neuerlich prüfen lässt und den Prozess daher abermals vertagte.
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