„Ach, das liegt in der Familie“
- Wenn Karin Tagunoff die 85-jährige Christine Schönthaler im Agnesheim besucht, wird ausgiebig getratscht: „Die Damen vom Besuchsdienst sind so reizend. Durch sie habe ich jemanden zum Reden.“
- hochgeladen von Cornelia Grobner
Am Sonntag wurde weltweit der Tag des Ehrenamtes begangen. Die Dorfgemeinschaft stärken, Lebensfreude zurückgeben, Menschen in Not helfen oder eine Familientradition fortsetzen – das Bezirksblatt hat ganz persönliche Motive der Ehrenamtlichen in der Region gesammelt.
KLOSTERNEUBURG/FELS/SIEGHARTSKIRCHEN (cog). Österreichweit leisten Freiwillige 800 Millionen Stunden ehrenamtliche Arbeit pro Jahr. Sie setzen sich nicht nur aus den unterschiedlichsten Tätigkeiten, sondern aus ebenso unterschiedlichen Menschen zusammen.
Zu den besonders Aktiven unter ihnen gehört bestimmt der Felser Karl Paradeiser: Durchschnittlich zwölf Stunden pro Woche steht er im Dienst der Ehrenamtlichkeit – als Obmann des Dorferneuerungsvereins Fels/Thürnthal, als Jugendreferent bei der Blasmusik und im Elternverein der Volksschule. Sein Ziel hinter allen drei Tätigkeiten ist dasselbe: „Es geht darum, den Ort lebenswerter zu gestalten und die Lebensqualität und Attraktivität zu steigern.“
Werte an Junge weitervermitteln
Thomas Wordie ist seit 1995 beim Roten Kreuz Klosterneuburg. Seit acht Jahren kümmert er sich auch um das Jugendrotkreuz. Warum? „Es geht mir um den sozialen Kontakt und darum, Menschen auf unterschiedliche Weise zu helfen: sei es medizinisch, sozial oder wie bei der Jugendgruppe in der Vermittlung von Werten im Umgang mit Menschen.“
Die Klosterneuburgerin Karin Tagunoff schenkt ihre Freizeit Bewohnern im Agnesheim. Seit zwei Monaten ist sie Mitglied im Team des ehrenamtlichen Besuchsdienstes. Ihre Erfahrungen dort: Sie ist es zwar, die ins Heim kommt und ihre Zeit „opfert“, aber das Geben und Nehmen sei keineswegs einseitig: „Es macht mir unheimliche Freude, auch weil so viel zurückkommt. Die alten Menschen haben oft keine Hemmungen, drücken einen oder bedanken sich für die Zuwendung.“
In den Fußstapfen des Vaters
„Bei uns liegt das in der Familie“, meint Heidelinde Rainer. Sie ist seit 14 Jahren bei der Feuerwehr Sieghartskirchen. Sie stieg ebenso wie ihre Brüder damals in die Fußstapfen ihres Vaters: „Ich habe gesehen, was mein Vater geleistet hat, das war Motivation genug für mich. Und die Arbeit gefällt mir“, erklärt sie – während sie im Schneetreiben bei einem Punschstand für den guten Zweck mitarbeitet. Im Urlaub.
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