Leben am Limit
Die Energiekosten belasten nach wie vor das Budget
Seit dem Russland-Ukraine-Konflikt sind unsere Energiepreise in die Höhe geschossen. Bereits letztes Jahr erkundigten sich die BezirksBlätter bei den Klosterneuburgern, wie sehr sie die Teuerungen – vor allem am Energiesektor – zu spüren bekommen. Für viele bedeuten die Energiekosten auch zwei Jahre nach dem massiven Anstieg ein "Leben am Limit".
KLOSTERNEUBURG. Den Lebensalltag zu finanzieren, war angesichts der hohen Energiekosten für Susanne Novacek schon damals eine große Herausforderung. Ein Problem, das sich durch die unwesentlichen Preissenkungen nicht maßgeblich geändert hat.
"Ich kaufe mir die billigsten Getränke schon auf Vorrat, weil ich mit dem Geld oft nicht auskomme"
, so die Pensionistin.
Anlaufstelle Gemeinde
Nach telefonischer Terminvereinbarung steht das Sozialamt finanzschwachen Personen wie Novacek beratend zur Seite. Gemeindemitarbeiterin Gabriele Edelmann informiert:
"Hier kann auch ein Antrag auf Energiekostenzuschuss gestellt werden, dieser beträgt einmalig 180 Euro."
Anlaufstelle Energieanbieter
Die BezirksBlätter haben bei der EVN AG nachgefragt, was die Ursachen für die gestiegenen Kosten sind und was es für Möglichkeiten gibt, sollte man in einen Zahlungsengpass kommen, um keine Abschaltung befürchten zu müssen.
"Ausgelöst vom Russland/Ukraine-Konflikt gab es in den letzten Jahren massive Verwerfungen auf den Großhandelsmärkten, die wir auch an unsere Kunden weiter geben mussten. In der Zwischenzeit entspannt sich die Lage, sodass es bereits Preissenkungen gab und weiter geben wird"
, so EVN Pressesprecher Stefan Zach. "Durch unseren Abschaltverzicht in den Wintermonaten können wir vermeiden, dass Kunden in dunklen Wohnungen frieren".
Bei Zahlungsschwierigkeiten kann Kontakt zur EVN AG aufgenommen werden.
"Oft finden wir eine Lösung – etwa durch Tarifwechsel oder Ratenvereinbarung. Wenn Maßnahmen wie diese nichts nützen, haben wir eine gute Partnerschaft mit Caritas und Diakonie."
Aus Sicht der Wirtschaft
Friedrich Oelschlägel, Bezirksstellenleiter der WK-Außenstelle Klosterneuburg weiß: "2023 war ein ereignisreiches Jahr. Vom Arbeitskräftemangel über die Energiepreise bis hin zu den Teuerungen haben uns viele Themen beschäftigt. Und sie werden uns mit Sicherheit auch heuer fordern."
Dass Unternehmern die Überbrückungsgarantien, der 'Energiekostenzuschuss 2' oder die Energiekostenpauschale zur Abfederung hoher Energiekosten helfen, ist laut Oelschlägel unbestritten. Aber:
"Es ist weiterhin nötig, jede Möglichkeit zu nutzen und jedes Mittel auszuschöpfen, damit sich unsere Betriebe die Energiekosten auch weiterhin leisten können."
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