Wilde Tiere in Klosterneuburg
Ein Leben mit Kängurus
Es ist die Faszination, die Ruhe die Kängurus ausstrahlen, das war unser Antrieb für ein gemeinsames Leben!
KLOSTERNEUBURG. Brigitte Piso hat sich ihren Traum erfüllt. Seit zehn Jahren genießt sie mit ihrer Familie ein gemeinsames Leben mit Kängurus und berichtet den Bezirksblättern über ihre Liebe zu den Tieren, ihren Alltag, ihr Glück und ihre Sorgen.
"Es ist die Faszination und die Ruhe die sie ausstrahlen. Kängurus sind keine Kuscheltiere. Sie sind Fluchttiere, leben in ihrem Gehege und ich besuche sie. Wenn sie wollen kommen sie zu mir", lacht, "
Kängurus sind ja Dämmerungsaktiv, allerdings lieben sie Erdnüsse, wenn ich sie damit locke, kommen sie immer!"
Hunde, Füchse und Wölfe sind in unseren Breiten deren natürliche Feinde. Ein nachlässiger Halter ist eine noch größere Gefahr, denn wenn das Gehege nicht dicht ist, büxen sie aus.
"Unser Gehege ist daher mit einem Elektrozaun gesichert. Kängurus sind so neugierig, dass sie jede Lücke nützen würden. Die Beuteltiere sind besonders gute Springer, ist der Zaun zu niedrig, würde ihnen auch so eine Flucht gelingen".
In der Wildnis könnten sie sich ernähren, denn sie brauchen nichts anderes als ein Reh, Schaf oder eine Ziege auch, also Wasser, Wiesen und Blätter, doch dem Straßenverkehr und dem eisigen Winter ausgesetzt, könnte für sie tödlich ausgehen.
Brigitte Piso und ihre Familie verwöhnen ihre Lieblinge gerne. Im Winter wird Heu zugetragen und im Sommer geschnittenes Gras, Äste von Obstbäumen und nicht giftigen Pflanzen, sowie ein spezielles Trockenfutter, welches ganz offiziell den Namen Kängurumüsli trägt.
Nachwuchs
"Wir haben derzeit sechs Kängurus und zwei Babies im Beutel", freut sie sich. "Wenn Sookie im Gehege zu mir kommt und ich ihr ein Leckerli gebe, halte ich gleichzeitig dem kleinen Racker vorsichtig meine Hand hin, damit er meinen Geruch kennenlernt", lacht,
"dafür, dass er erst seit acht Wochen aus dem Beutel schaut, kann er übrigens schon richtig gut pfauchen!
"
Männliche Kängurus sind durchaus kämpferisch, wenn es um die Rangordnung geht. So wie in jedem Rudel kann nur einer das sagen haben. Empfohlen wird, dass nur ein geschlechtsreifes Männchen mit Weibchen zusammen gehalten wird. Alternativ kann man auch nur Männchen halten, denn beim Treten mit den Hinterbeinen geht es ausschließlich um die Weibchen. Benennt Wallabies, so nennt man die bei uns in Zoos und bei privaten Haltern verbreitete Känguruart, kommen ursprünglich aus Tasmanien. Heute werden sie nicht mehr importiert. Sie werden hier gezüchtet und unter den hiesigen Haltern vermittelt.
Tiere gut versorgt
Für medizinische Angelegenheiten wird die Tierordination Schönbrunn herangezogen.
"Das schönste Erlebnis", berichtet Brigitte Piso, "war sicherlich die Handaufzucht von Lucky. Er war an der Hüfte verletzt und konnte nicht mehr in den Beutel seiner Mutter zurück. Wir waren dann der Beutel" erinnert sich Piso, "er hat sogar in einem gewärmten Stoffsack im Haus geschlafen und wir haben ihn mit Fläschchen versorgt."
Bald werden ein kleines Albino Känguru und ein graubraunes Känguru im Gehege herumspringen. "Auch wenn sie klein sind, sollte man nicht unterschätzen, wie weit sie schon springen können", mahnt Brigitte Piso angehende Halter, "es muss ausreichend Platz sein und aus Erfahrung ist das mehr als offiziell vorgeschrieben wird".
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