Elsa Martini: Leben für die Kunst
KRITZENDORF. "Ich habe mich in meiner Kunst schon immer mit Umweltthemen auseinandergesetzt", beschreibt Elsa Martini ihre Arbeit. 2018 und 2019 kuratierte sie die "Kunstresidenz" zu den Themen "Terrain Insecure" und Neophyten, wo Werke und Performances internationaler Künstler unter anderem beim Krido Open zu sehen waren.
Kunst im Fokus
Aus Ägypten, dem Iran, Indien, Haiti – von überall lädt Martini sich Künstler ein, die zehn Tage lang an einem Thema arbeiten. Und dabei in ihrem kleinen Haus in Kritzendorf wohnen. Eine Herausforderung. "Es sind Künstler. Sie lassen alles liegen", seufzt Martini, die das Projekt dennoch in keinem Fall missen möchte. Im Gegenteil: In den nächsten Wochen folgt der Open Call, die Aufforderung an Künstler, sich für 2020 zu melden. Denn der künstlerische Output zählt.
Neo-Kritzendorferin
In Kritzendorf fühlt sie sich wohl, und die Gemeinschaft im Ort, vor allem die Lokale, unterstützen sie während der Kunstresidenz tatkräftig. "Das Haus haben wir nach dem großen Hochwasser 2013 gekauft, und renoviert, wir hatten rund um Wien gesucht und uns einfach in diese Gegend hier verliebt", erzählt Martini, die ursprünglich aus Albanien kommt. Dort arbeitete sie in Tirana im Museum, und lernte so ihren Mann kennen, dessen Kunst in der National Gallery ausgestellt wurde.
Nachhaltige Renovierung
Das Haus wurde in vielen Details besonders nachhaltig renoviert. Holzdecken, die abmontiert wurden, wurden als Bodenbelag neu verwendet. Möbel selbst gebaut, Fliesen und -mosaike vom Flohmarkt zu neuem Leben erweckt.
Gemeinschaft
In Kritzendorf fühlt sich Martini unter anderem deshalb wohl, da sie von vielen Seiten Unterstützung erfahren durfte. Viele Lokale, etwa, die für die Künstlergemeinschaft während der Kunstresidenz Essen sponsorten. Die Stadtgemeinde, deren Kulturreferent Franz Brenner sie beriet.
Aktuelle Arbeit
Neben ihrer Tätigkeit als Kuratorin ist Martini selbst Künstlerin. In ihrer aktuellen Serie arbeitet sie ein Stück persönliche Geschichte auf. "Pssht", das war etwas, das ich von meinen Eltern so oft gehört habe, in Tirana. Das geflügelte Wort "Die Wände haben Ohren" war im autoritären Regime ständig spürbar. Diese Eindrücke aus ihrer Kindheit bringt sie nun auf die Leinwand. "Der Kontrast zu dem, wie meine Tochter, meine Kinder hier aufwachsen, bringt die alten Erinnerungen noch deutlicher hervor."
Neue Ausstellung
Ihr Traum: Eine Ausstellungsfläche in Klosterneuburg zu finden, hier würde sie gerne eine Ausstellung zusammenstellen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.